MusikSängerin Natalie Cole ist tot
Die Jazz-Sängerin Natalie Cole, Tochter des berühmten Pianisten Nat King Cole, ist gestorben. Ihr Herz versagte im Alter von 65 Jahren in einer Klinik in Los Angeles.
- von
- fal
Das Prominenten-Portal «TMZ.com» vermeldete die Nachricht vom Tod von Natalie Cole unter Berufung auf ihren Agenten. Hintergrund seien Komplikationen mit ihrer Nierentransplantation und ihrer Erkrankung an Hepatitis C gewesen, an der die ehemals Drogensüchtige seit 2008 wegen verunreinigter Spritzen litt. Nach ihrem Nierenversagen hatte sie 2009 eine Spenderniere erhalten.
Zu Coles Hits zählten «This Will Be» und «Unforgettable», den sie als virtuelles Duett mit ihrem Vater (1919 bis 1965) gesungen hatte. Er war verstorben, bevor sie ihre Solokarriere begann.
Einer ihrer ganz grossen Hits: Natalie Cole mit «Unforgettable». (Quelle Youtube/Nelson Doroso)
Zu Coles Hits zählten «This Will Be» und «Unforgettable» , den sie als virtuelles Duett mit ihrem Vater, dem berühmten Jazz-Pianisten Nat King Cole (1919-1965), gesungen hatte. Er war verstorben, bevor sie als Jazz-, Soul- und R&B-Sängerin ihre Solokarriere begann.
Fluch und Segen zugleich
Der Zusammenschnitt ihrer Stimme mit Aufnahmen ihres 26 Jahre zuvor gestorbenen Vaters brachte ihr drei Grammys ein und verkaufte sich allein in den USA sechs Millionen mal. Insgesamt gewann sie neun Grammys.
Ihr berühmter Nachname war Fluch und Segen zugleich. Einerseits brachte er ihr viele Konzertbuchungen ein, führte aber auch zu peinlichen Momenten, wie als an einem Nachtclub geschrieben stand: «Heute Abend: Die Tochter von Nat King Cole», wie die «Los Angeles Times» Mitte der 1980er Jahre berichtete.
Da auch Coles Mutter Mary Jazzsängerin bei Jazz-Ikonen Count Basie und Duke Ellington war, schien die musikalische Karriere wie vorbestimmt.
Mehrere Konzerte wegen Krankheit abgesagt
Zuletzt sei sie sehr krank gewesen und habe im Dezember mehrere Konzerte abgesagt, darunter eine Show am Silvesterabend in Los Angeles, berichtete «TMZ.com». Auch ein für Februar geplantes Konzert wurde gestrichen. Die Nebeneffekte ihrer ärztlichen Behandlung hatten Cole schon zuvor schwach gemacht und ihre musikalische Arbeit deutlich erschwert.
In ihrer Autobiografie hatte sie offenbart, einmal als Prostituierte im New Yorker Stadtteil Harlem gearbeitet zu haben. Ihr Blick auf ihr lange von Heroin, Kokain und LSD beeinflusstes Leben war zunehmend kritisch. 2008 sagte sie in einem Interview über ihre Drogenabhängigkeit der 1970er und 80er Jahre: «Mir war nicht klar, wie kurz ich davor stand, mich abzumelden.»
«Das falsche Signal»
Die Vergabe der Grammys an die später gestorbene Amy Winehouse, die stark alkohol- und drogenabhängig war, kritisierte Cole als «das falsche Signal»: «Wir müssen aufhören, schlechtes Benehmen zu belohnen.»
«Geliebte Schwester des Wesentlichen und des Klangs», schrieb der schwarze Bürgerrechtler Jesse Jackson am Freitag auf Twitter. «Möge ihre Seele in Frieden ruhen.» Von «traurigen Nachrichten» an einem sonst frohen Neujahrstag sprach Funk-Musiker Bootsy Collins.
«Natalie kämpfte einen erbitterten, mutigen Kampf», teilte ihr Agent laut «TMZ.com» mit. «Sie starb wie sie lebte, mit Würde, Kraft und Ehre. Unsere geliebte Mutter und Schwester wird sehr vermisst werden und in unseren Herzen für immer unvergessen bleiben.» Cole war dreimal verheiratet und hinterlässt einen Sohn. (fal/sda)