Todesschuss in Sargans SG: Sah das Opfer den Angriff voraus?

Aktualisiert

Todesschuss in Sargans SGSah das Opfer den Angriff voraus?

Am Samstag wurde in Sargans der 40-jährige Italiener A. F.* von einem Landsmann (28) erschossen. Zuvor hatte das Opfer düstere Andeutungen auf Facebook gemacht.

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Das Opfer A. F. (40) betrieb eine Pizzeria in Vilters SG.

Das Opfer A. F. (40) betrieb eine Pizzeria in Vilters SG.

Facebook/Digitalsg
Einen Tag vor der Tat postete das Opfer F. dieses Bild auf Facebook. Der Spruch heisst soviel wie «Liebe, wer dich liebt, zerstöre, wer dich entehrt.»

Einen Tag vor der Tat postete das Opfer F. dieses Bild auf Facebook. Der Spruch heisst soviel wie «Liebe, wer dich liebt, zerstöre, wer dich entehrt.»

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Zwei Tage zuvor tauchten merkwürdige Bilder auf dem Profil von F. auf. «Ich bin, wie du mich siehst... und ich bin stolz, wer ich bin ... ich respektiere jeden, doch vor allem habe ich vor niemandem Angst.»

Zwei Tage zuvor tauchten merkwürdige Bilder auf dem Profil von F. auf. «Ich bin, wie du mich siehst... und ich bin stolz, wer ich bin ... ich respektiere jeden, doch vor allem habe ich vor niemandem Angst.»

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Kurz nach 21.30 Uhr fallen Schüsse hinter dem Schachclub-Lokal Capannina an der Markthallenstrasse in Sargans SG. Ein 28-jähriger Italiener schiesst A. F. (40) nieder. «Wir hatten gerade fertig gegessen und der Kaffee wurde serviert», sagt Antonio Tino, Vereinsmitglied des Schachclubs gegenüber Blick. Auch F. habe an dem Abend im Capannina zu Abend gegessen.

Nachdem ein Knall zu hören war, seien die Gäste nach draussen gerannt, es sei aber bereits dunkel gewesen. «Ich habe deshalb eine Lampe geholt», so Tino. Dann habe er einen regungslosen Körper entdeckt. Sie begannen mit Reanimationsversuchen, bevor die Rettungskräfte und der Notarzt eintrafen. «Mir war aber schnell bewusst, dass das nichts mehr nützte», sagt Tino. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Opfer und Täter in der Region wohnhaft

Der mutmassliche Schütze hat sich nach seiner Tat bei der Kantonspolizei St. Gallen gestellt. Er übergab dabei auch die mutmassliche Tatwaffe.

«Das genaue Tatmotiv wird nun abgeklärt», so Gian Andrea Rezzoli, Mediensprecher der Kapo St. Gallen. Sowohl das Opfer wie auch der mutmassliche Täter waren in der Region wohnhaft.

Opfer postete merkwürdige Bilder auf Facebook

«Er war eine aufgestellte, liebe Person, immer hilfsbereit», sagt Armin Kekic, ein ehemaliger Freund des Opfers. Früher sei man öfter mal etwas trinken gegangen. «Vor ein paar Jahren brach der Kontakt aber allmählich ab», so Kekic. Beide hätten Familien gegründet und sich dann aus den Augen verloren. F. hatte zwei Kinder und betrieb zuletzt in Vilters SG eine Pizzeria.

Wie es im Bekanntenkreis des Opfers heisst, stammt der Täter aus dem Bekanntenkreis von F. Es wird vermutet, dass es bei dem Konflikt um Geld ging. Es scheint zudem, dass sich F. in den letzten Tagen vor seinem Tod bedroht fühlte. Darauf lassen zumindest die Facebook-Posts schliessen, die der 40-Jährige in den letzten Tagen absetzte.

Es sind Bilder von Waffen oder bewaffneten Männern, dazu Sprüche auf Italienisch. Das letzte Bild vom Freitag, einen Tag vor der Tat, zeigt eine Pistole und den Spruch «Liebe, wer dich liebt. Zerstöre, wer dich entehrt.» Ein anderes zeigt einen Mann mit einer Pistole im Anschlag und dazu den Spruch: «Im Leben lernst Du entweder wie man spielt oder andere spielen mit dir.»

*Name der Redaktion bekannt

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