Tibet - China: Sarkozy doch bei Olympia-Eröffnung?

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Tibet - ChinaSarkozy doch bei Olympia-Eröffnung?

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy will bei Fortschritten im Dialog zwischen der chinesischen Regierung und dem Dalai Lama zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele nach Peking reisen.

Es gebe in Bezug auf die Teilnahme an der Zeremonie am 8. August keinen Hinderungsgrund mehr, «wenn es weitere Fortschritte gibt und wenn der Dalai Lama und der chinesische Präsident diese anerkennen», sagte Sarkozy am Montag im französischen Fernsehen. Beide Seiten kommen in dieser Woche zu zweitägigen Gesprächen zusammen.

Seine definitive Entscheidung werde er daher Anfang nächster Woche auf dem G-8-Gipfel in Japan bekanntgeben. Dort wird er auch mit dem chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao zusammentreffen. Er werde seine Entscheidung mit den europäischen Partnern abstimmen, er sei jedoch an keine Befehle gebunden, sagte Sarkozy, der am Dienstag die turnusgemässe EU-Ratspräsidentschaft übernimmt. Seine Teilnahme an der Festlichkeit in Peking dürfte der chinesischen Regierung höchst willkommen sein - ein möglicher Boykott der EU-Staatschefs könnte das olympische Freudenfest trüben.

Nach der blutigen Niederschlagung der Proteste in Tibet im März hatte Sarkozy erklärt, seine Teilnahme an der Eröffnungszeremonie sei fraglich. Gleichzeitig forderte der Präsident damals den Beginn eines konstruktiven Dialogs der Regierung mit dem Dalai Lama.

Zwei Gesandte des Dalai Lama sollten nach tibetischen Angaben am Dienstag und Mittwoch in Peking mit chinesischen Regierungsvertretern zusammenkommen. Das letzte Treffen am 4. Mai ging ohne konkrete Ergebnisse, aber mit der Zusage Pekings zu Ende, den Dialog fortzusetzen. Der Dalai Lama habe die Gesandten angewiesen, nichts unversucht zu lassen, um die Situation der Tibeter in ihrem Heimatland zu verbessern, erklärte das Büro des Dalai Lama am Montag. (dapd)

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