GriechenlandSawiris hat seine Insel für Flüchtlinge gefunden
Bis zu 200'000 Flüchtlinge will der ägyptische Unternehmer Naguib Sawiris auf einer noch unbewohnten Insel unterbringen. Er stehe bereits mit den Besitzern in Kontakt.

Naguib Sawiris steht nach eigenen Angaben mit den Besitzern zweier griechischer Inseln in Kontakt.
Der ägyptische Milliardär Naguib Sawiris sorgte Anfang September mit seinem Plan, eine Insel als neues Zuhause für Flüchtlinge zu kaufen, für Schlagzeilen. Nun scheint sich sein Vorhaben zu konkretisieren.
Er habe zwei griechische Inseln in Privatbesitz gefunden, die sich für sein Projekt eignen würden. «Wir sind mit den Besitzern in Kontakt und haben unser Interesse für Verhandlungen angekündigt», zitiert CNN den Unternehmer. Seine Idee, unbewohnte Inseln zur sicheren Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen, war von vielen als utopisch abgetan worden. Er habe aber auch «Tonnen von Interessensbekundungen» von potenziellen Geldgebern erhalten.
Das Projekt von Sawiris soll Platz für 100'000 bis 200'000 Flüchtlinge bieten. Für den Ausbau der Insel will der Orascom-Hauptaktionär selbst rund 100 Millionen Franken in die Hand nehmen, hofft aber auf weitere Spenden. Häuser, Schulen, Spitäler, ja gar eine Universität und ein Hotel, würden die Flüchtlinge dann selbst bauen – so schwebt es Sawiris vor.
Insel soll «Aylan» heissen
Auch wie seine Flüchtlings-Insel heissen soll, weiss Sawiris bereits: Aylan Island. In Gedenken an den syrischen Buben Aylan Kurdi (3), der auf der Flucht nach Griechenland ertrunken und an einem Strand angespült worden ist.
Fotos des leblosen kleinen Körpers an einem türkischen Strand gingen um die Welt und lösten eine Solidaritätswelle aus. «Es ist das Bild Alyans, das mich aufgeweckt hat», sagte Sawiris zu CNN. «Ich sagte mir, ich kann nicht einfach so dasitzen und nichts unternehmen – und so tun, als sei es nicht mein Problem.»
Nun warte er nur noch auf grünes Licht seitens der griechischen Behörden, um den Insel-Deal unter Dach und Fach zu bringen. Dort heisst es, es sei noch kein formeller Antrag für eine Zulassung eingereicht worden.
SVP-Politiker geht mit Sawiris einig
Die Idee, eine Insel als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen, hatten vor Sawiris schon andere. Im Juli hatte der Tessiner SVP-Politiker Pierre Rusconi vorgeschlagen, dem von der Krise gebeutelten Griechenland durch den Kauf von Inseln finanziell unter die Arme zu greifen.
Parteikollege Lukas Reimann (SG) gefiel der Gedanke – wenn auch aus einem anderen Grund: «Vielleicht könnte man unsere Asylanten dorthin verfrachten», sagte er damals zum «Blick».