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MontenegroSawiris will Folterburg zu Luxushotel ausbauen

Der ägyptische Investor Samih Sawiris will auf einer Adriainsel in Montenegro ein Luxushotel in einer Folterburg eröffnen. Das Projekt ist umstritten.

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Von der Folterburg zum Luxusresort: Eine Visualisierung des serbischen Architekturbüros Salt and Water. (16. Januar 2016)

Von der Folterburg zum Luxusresort: Eine Visualisierung des serbischen Architekturbüros Salt and Water. (16. Januar 2016)

AFP/Salt and Water Studio

Die im 19. Jahrhundert gebaute Festung Mamula befindet sich auf der Adriainsel Lastavica im Kleinstaat Montenegro. Im Zweiten Weltkrieg diente die Anlage als Konzentrationslager für bis zu 2000 Menschen.

Nun soll die frühere Folterburg eine Traumdestination für Touristen werden: Samih Sawiris, Chef der schweizerisch-ägyptischen Investmentfirma Orascom, will ein Luxushotel errichten – mit Jachthafen, Spa, Nachtclub, Strandbar und Restaurants. Die montenegrinische Regierung hat vor knapp einem Jahr das Eiland für 49 Jahre an Orascom vermietet, die auch in Andermatt ein Tourismusprojekt finanziert.

Gegen Sawiris' Pläne in Montenegro formiert sich nun Widerstand. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtete, laufen Angehörige der Opfer Sturm gegen das Projekt. «Auf der ganzen Welt ist noch kein Konzentrationslager zu einem Hotel umgebaut worden», sagt die Aktivistin und Bauingenieurin Olivera Doklestic, deren Vater, Grossvater und Onkel auf Mamula inhaftiert waren.

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