Notbremsung: SBB-Personal flüchtet vor GC-Fans

Aktualisiert

NotbremsungSBB-Personal flüchtet vor GC-Fans

Auf der Rückreise vom Auswärtsspiel in Lausanne eskaliert die Gewalt der GC-Anhänger gegen die Zugbegleiter. Diese ergreifen die Flucht.

chk
von
chk
1 / 7
Notbremse gezogen: Angestellte der SBB flohen aus Angst vor den GC-Fans auf dem Weg von Lausanne nach Zürich aus dem Zug. (Symbolbild)

Notbremse gezogen: Angestellte der SBB flohen aus Angst vor den GC-Fans auf dem Weg von Lausanne nach Zürich aus dem Zug. (Symbolbild)

Keystone/AP
Die GC-Fans waren schon im Stadion aufgefallen.  (28. April 2018)

Die GC-Fans waren schon im Stadion aufgefallen. (28. April 2018)

Keystone/Laurent Gillieron
Erfolgreiche Premiere: Thorsten Fink feiert mit seinem Team einen wichtigen 1:0-Auswärtssieg.

Erfolgreiche Premiere: Thorsten Fink feiert mit seinem Team einen wichtigen 1:0-Auswärtssieg.

Keystone/Laurent Gillieron

Am Samstag sind GC-Anhänger mit dem Extrazug nach Lausanne gereist, wo ihre Mannschaft das Spiel gewonnen hat. Ein freudiges Ereignis für die Fans. Doch die Rückfahrt war alles andere als erfreulich.

«Es kam zu erheblichen Ausschreitungen einer kleinen Gruppe von Fussballfans», sagte SBB-Sprecher Christian Ginsig gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Auf der Rückfahrt hätten GC-Anhänger «rund ein Dutzend Mal» die Notbremse gezogen. Das Zugpersonal und die Transportpolizei hätten sich in den hintersten Wagen in Sicherheit bringen müssen, weil die Gewaltbereitschaft der Fans so gross war.

SBB-Mitarbeiter ziehen Notbremse

Sie wurden von rund zehn Fans verfolgt. Das Personal verriegelte die Durchgangstür. «Die Fussballfans versuchten, die Zwischentür einzuschlagen und Mitarbeitende der SBB anzugreifen», sagt Ginsig. Es habe diverse Sachbeschädigungen am Zug gegeben, auch ein Feuerlöscher sei versprüht worden.

Nun griffen die Zugbegleiter selbst zu einer radikalen Massnahme, wie der «Tages-Anzeiger» weiter schreibt: Sie zogen die Notbremse, flüchteten, um sich in Sicherheit zu bringen. Selbst der Lokomotivführer verliess den Zug. Das alles spielte sich zwischen Chavornay und Essert-Pittet ab.

Die SBB musste neues Personal suchen. Der Extrazug kam dann ohne weitere Ausschreitungen nach Sonnenaufgang in Zürich an.

«Die SBB akzeptiert keine Gewalt gegen ihr Personal und bringt diese Vorfälle zur Anzeige», sagte Ginsig. Die Kantonspolizei Waadt bestätigt den Vorfall. Die Mitarbeiter mussten durch ein Careteam betreut werden.

SBB-Mitarbeiter sollen Fans beklaut haben

Auslöser für die Aggressionen sollen Ereignisse bei der Auswärtsfahrt nach Basel sein. Dort seien während des Spiels Gegenstände aus dem Extrazug entwendet worden. Die Fans beschuldigten das SBB-Personal.

Der wahre Grund aber war eine durch die Staatsanwaltschaft angeordnete Durchsuchung des Extrazuges. Das haben die GC-Fans erst nach der Heimfahrt aus Lausanne erfahren.

Übernommen vom «Tages-Anzeiger», bearbeitet von 20 Minuten.

Deine Meinung