
Shellack verbinden die meisten mit Nagellack. Doch auch in Lebensmitteln und vor allem Süssigkeiten kommt der tierische Stoff vor.
Nicht nur im NagellackSchellack aus Läusen kommt auch bei Lebensmitteln zum Einsatz
Schellack lässt nicht nur deine Finger- und Fussnägel glänzen – auch Äpfel, Schoggi, Kaugummi und Kaffeebohnen werden durch die Schutzschicht aus gekochten Läusen zum Strahlen gebracht.
- von
- Luise Faupel
In Nagellack und Mascara, als Polsterkleber, Beschichtung von Tabletten oder Obst: Das Überzugsmittel Schellack hat viele Einsatzmöglichkeiten. Aber keine Panik, denn auch wenn es zunächst nicht so scheint, ist Schellack ein natürlicher Stoff und stellt somit kein Risiko für deine Gesundheit dar. Gut zu wissen für Vegis: Hergestellt wird er allerdings aus Läusen.
Im Kaugummi und Kaffee
Schellack ist in der Konsistenz zäh, im getrockneten Zustand sehr hart, haftet gut, ist je nachdem nicht löslich (jedoch in Alkohol) und glänzend. Das macht ihn zu einem beliebten Überzugsmittel. Als Lebensmittelzusatzstoff wird er unter E904 deklariert.
Dann dient er als Schutzschicht, die Obst und Gemüse länger frisch hält oder er überzieht Schokolade, Kaugummi oder Kaffeebohnen, damit die Lebensmittel hübsch glänzen. Beispiele für Produkte mit Schellack sind etwa Schokobons von Kinder, die Schoggi «Bunte Kakaolinsen» von Milka oder der Kaugummi «Pure White» von Mentos. Hergestellt wird Schellack aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus: eine harzige Masse für die Schildlaus-Eier.
Meidest du Schellack (E904) in Produkten?
Nicht vegetarisch
Für die Gewinnung wird dieses Harz von Blättern und Bäumen entfernt und weiterverarbeitet. Genauer gesagt wird es zusammen mit Rindenstücken und übrig gebliebenen Läusen vom Baum gekratzt und durch Aufkochen, Auswaschen und Zermahlen zu Schellack verarbeitet.
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Laut «Utopia» wird für ein Kilogramm Schellack das Sekret von circa 300’000 Lackschildläusen benötigt – die ebenfalls weiterverarbeitet werden und dadurch sterben. Dadurch ist Schellack ein tierisches Produkt und nicht vegetarisch oder vegan.
Bist du vegan (oder willst aus sonstigen Gründen kein Schellack essen) und möchtest herausfinden, ob ein Lebensmittel Schellack enthält, kannst du auf den Verpackungen nach Hinweisen wie «E904», «Stocklack» oder «gewachst» suchen.

Schimmernde Schoggilinsen, sind je nach Marke mit Schellack beschichtet. Doch es gibt Alternativen.
Gute Nachrichten: Was Alternativen anbelangt, so wirst du ganz sicher fündig, denn es gibt eine riesige Auswahl an Süssigkeiten, die auch ohne tierische Inhaltsstoffe, wie Schellack, glänzen. Die Tierrechtsorganisation Peta hat einen Einkaufsguide erstellt, der hier Abhilfe schaffen soll.
Meidest du bestimmte Stoffe in Lebensmitteln?