Daniel Wermelinger«Korrekter Entscheid» – Schiri-Chef verteidigt Penaltypfiff gegen FCB
Handspiel oder nicht? Der späte Penaltypfiff zwischen Basel und Servette sorgt für jede Menge Diskussionen. Jetzt spricht Schiedsrichterchef Daniel Wermelinger.
- von
- Lucas Werder
Hier ist der strittige Entscheid im Video zu sehen.
Darum gehts
Im Spiel zwischen Basel und Servette kommt es kurz vor Schluss zu einer strittigen Szene.
Schiedsrichter Sandro Schärer entscheidet nach VAR-Eingriff auf Penalty für Servette.
Schiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger verteidigt den Entscheid.
Es ist eine Szene, welche die Gemüter erhitzt: Beim Spiel des FC Basel gegen Servette entschied Schiedsrichter Sandro Schärer am Sonntag nach Überprüfung der Videobilder auf Penalty für die Genfer. FCB-Captain Fabian Frei hatte den Ball zuvor nach einem Luftduell mit Samba Diba an den Oberarm touchiert. Bedia verwandelte den Strafstoss zum späten 2:2-Ausgleich für die Genfer. Doch war es tatsächlich ein Handspiel? 20 Minuten hat bei Schiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger nachgefragt.
Daniel Wermelinger, war der Penaltypfiff gegen Basel der richtige Entscheid? Die Schiri-Experten von Collinas Erben meinten etwa: «Kein Grund für den VAR einzugreifen.»
Für uns war klar, dass der Basler Spieler den Ball ständig im Blick hatte und dass kein offensichtlicher Körperkontakt mit dem Gegenspieler vorhanden war. Die Bilder zeigten eine klare Armbewegung Richtung Ball, weshalb Handspenalty der korrekte Entscheid war.
Ist kein Pfiff in dieser Situation also ein klarer Fehlentscheid und ein VAR-Eingriff damit gerechtfertigt?
Es handelte sich um ein klares Handspiel, das auf dem Feld nicht geahndet wurde, deshalb war der VAR-Entscheid richtig.
Spielt es eine Rolle, dass der Ball zuvor noch von einem Genfer abgelenkt wurde? Hat Schiedsrichter Schärer entsprechende Bilder vom VAR zur Verfügung gestellt bekommen?
Der Ball wurde gemäss TV-Bildern tatsächlich ganz leicht abgelenkt, die Haltung des Arms hatte damit aber nichts zu tun.
Haben Sie Verständnis für die Aufregung?
Dass man diese Aktion heftig in der Öffentlichkeit diskutiert, war für uns schon direkt nach Spielschluss offensichtlich und klar. Egal wie man die Aktion gestern beurteilt hätte, es hätte eine unzufriedene Partei gegeben. So ist manchmal das Leben eines Schiedsrichters oder eines VAR.
Praktisch jedes Wochenende kommt es in der Super League zu Diskussionen, kaum jemand ausser den Schiedsrichtern scheint die Handspielregeln bis ins Detail zu kennen. Braucht es bei Spielern mehr Aufklärung?
Ja. Es gibt Standard-Regeln für Stürmer, aber auch für die Verteidiger. Das macht es für alle Beteiligten zu einer Herausforderung.
Benötigt es generell eine bessere Kommunikation oder Stellungnahmen von Verbands- und/oder Schiedsrichterseite?
Wir arbeiten daran, diese Kommunikation zu verbessern und noch transparenter zu werden. In welcher Form dies künftig der Fall sein wird, ist aktuell Gegenstand von Diskussionen.
*Dieses Interview wurde schriftlich geführt.
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