Toter in Samstagern ZHSchlafenden Gegner mit selbst gebasteltem Messer getötet
Ein 30-jähriger Mann wurde tot in einem Industriebetrieb in Samstagern ZH aufgefunden. Nun steht ein 33-jähriger Mann vor Gericht.
Darum gehts
Im September 2018 eskalierte in Samstagern ein Streit zwischen zwei Männern.
Laut der Anklageschrift soll der Beschuldigte seinen Gegner im Schlaf erstochen haben.
Der 33-jährige Rumäne muss sich am Dienstag wegen Mord vor dem Bezirksgericht Horgen verantworten.
Der Staatsanwalt fordert eine Freiheitsstrafe von 20 Jahren.
Die Leiche des 30-jährigen Rumänen lag im Pausenraum – das teilte die Kantonspolizei Zürich im September 2018 mit. Was im Industriegebiet in Samstagern vorgefallen war, blieb unklar. Die Anklageschrift enthüllt nun brutale Details zum Tatablauf. Demnach soll der Täter sein Opfer in der Nacht in seinem Zimmer aufgesucht und getötet haben. Ein 33-jähriger Rumäne muss sich am Dienstag wegen Mord vor dem Bezirksgericht Horgen verantworten.
Die Tatwaffe: ein schwertähnlicher Gegenstand mit einer scharfen Klinge, die 14 Zentimeter lang ist. Die Waffe habe er aus Stahl selbst angefertigt. Mindestens 15 Mal habe er damit mit grosser Wucht in Gesicht und Oberkörper des schlafenden Opfers eingestochen. Mehrere davon gingen ins Herz, einer durch den Mittelgesichtsknochen. Das Opfer erlag den schweren Verletzungen.
Streit als Auslöser
Zuvor war es zu einem Streit zwischen den beiden Männern gekommen, die beide als Hilfsarbeiter in der Autogarage tätig waren. Sie sind laut der Anklageschrift mit Fäusten und Fusstritten aufeinander losgegangen. Das spätere Opfer habe den Beschuldigten auf den Boden gedrückt und etwa zehnmal mit der Faust auf den Kopf eingeschlagen. Einem Mitbewohner gelang es, die beiden Männer zu trennen.
Der Beschuldigte soll dem Opfer danach noch gedroht und sich dann in sein Schlafzimmer zurückgezogen haben. Das Opfer habe die Spuren des Kampfs weggewischt und sich nach einem Essen auf ein Sofa gelegt und in ein Fixleintuch eingewickelt, wo er einschlief.
«Eine Massakrierung»
Der Staatsanwalt schreibt von einem besonders skrupellosen Vorgehen und hat den Beschuldigten deshalb wegen Mordes angeklagt. «Es kommt einer Massakrierung gleich», heisst es in der Anklageschrift. Die Beweggründe seien absolut nichtig. «Die Tat beruhte einzig auf einer sinnlosen Streitigkeit, die im gegenseitigen Aufnehmen mit Handys und Beschimpfungen begann und mit Faustschlägen endeten». Der Staatsanwalt fordert eine Freiheitsstrafe von 20 Jahren und einen Landesverweis von 15 Jahren. Der Beschuldigte ist nicht geständig und hat die Aussage bisher konsequent verweigert.
Nach der Tat war die Polizei mit einem Grossaufgebot vor Ort. Insgesamt acht Personen wurden verhaftet, darunter der Beschuldigte. Sowohl der Beschuldigte als auch das Opfer hatten im Autospritzwerk im Industriegebiet gewohnt.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Fachstelle Frauenberatung
Online- und Einzelchatberatung für Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder
Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Dargebotene Hand, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
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