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UngarnSchlammbecken hatte schon seit Monaten Lecks

Der Giftschlamm-Unfall in Ungarn hat sich nach Angaben der Umweltorganisation WWF schon seit längerer Zeit angebahnt.

Ein im Juni aufgenommenes Luftbild zeige, dass die Wände des Schlammbeckens bereits rund drei Monate vor der Katastrophe marode waren und Lecks aufwiesen.

«Das Giftschlamm-Desaster und die daraus erfolgte Verschmutzung von Flüssen - einschliesslich der Donau - hätten verhindert werden können», teilte die Organisation am Samstag mit.

Eine auf diesem neuen Beweismaterial basierende Untersuchung des Unfalls sei nun dringend nötig, sagte Gábor Figeczky vom WWF Ungarn. Dabei müssten auch andere toxische Schlammbecken in Ungarn miteinbezogen werden.

Das Foto war von einer Firma aufgenommen worden, die im Juni mehrere Schlammbecken und andere, möglicherweise gefährliche Industriegebiete aus der Luft dokumentiert hatte. Das Reservoir in Kolontar habe schon länger Sorgen gemacht, da es so nah an einem bewohnten Gebiet angelegt war, hiess es weiter in der WWF-Mitteilung.

Auf dem Bild sei deutlich zu erkennen, dass die Wände und Dämme brüchig waren und dass giftiger Rotschlamm bereits in Kanäle rund um die Fabrik gelangt war. «Dies war ein deutliches Signal, Inspektionen und Prüfungen der gesamten Wände wären nötig gewesen», schrieb der WWF. (sda)

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