Schmidlin: Hoffnung auf Rettung von über 100 Stellen
Der Geschäftsführer des konkursen Fassadenbauers Schmidlin, Michael Dobler, hofft auf die Rettung von mehr als 100 Stellen in Aesch BL.
«Ich glaube, dass wir eine dreistellige Zahl Arbeitsplätze hinbringen», sagte Dobler in einem Radiointerview.
Um den vergangenen Mittwoch verhängten Konkurs noch abzuwenden, wären Mittel von 25 bis 30 Mio. Fr. notwendig gewesen, sagte Dobler in der «Samstagsrundschau» von Radio DRS. Die Geschäftsleitung habe bis zur letzten Minute einen neuen Investor gesucht. Nun verlieren in Aesch 390 Personen ihre Stelle. Weltweit sind 747 Angestellte betroffen.
Durch die Übernahme von spezialisierten Geschäftsbereichen durch das Management könnten 50 bis 80 Stellen erhalten werden, sagte Dobler im Interview. Zudem sehe er eine Zukunft für die «Kernkompetenz Entwicklung.» Mit dem Einsteigen eines Investors sollen hier über 30 Angestellte weiter beschäftigt werden.
Einen Investor sucht die konkursite Schmidlin auch für das Geschäft in Grossbritannien, wo sich 26 der 32 noch laufenden Schmidlin-Projekte befinden. Ein solcher müsste rund 20 Mio. Fr. einschiessen, sagte Dobler. Mit den englischen Kunden sei man im Gespräch: «Die warten noch zehn bis fünfzehn Tage.»
Für Dobler war die forcierte Wachstumsstrategie des Unternehmens bis 2003 ein Fehler: «Das war ein zu schnelles Wachstum.» Der vor zwei Jahren zu Schmidlin gekommene Geschäftsführer räumte aber auch eigene Fehler ein: Er hätte nach seinem Amtsantritt wohl schneller reagieren müssen, sagte er.
(sda)