Schnee und Regen in Südasien - bis zu 12 Grad minus
Im pakistanischen Erdbebengebiet drohen Regenschauer und Schneefälle das Leiden der Überlebenden zu vergrössern.
Meteorologen erklärten am Dienstag, die Temperaturen könnten auf Werte zwischen sieben Grad in Muzaffarabad in Kaschmir und minus zwölf Grad in den Bergdörfern sinken. In Regionen über 3.350 Metern werde mit Schnee gerechnet. Noch immer sind im Katastrophengebiet hunderttausende Menschen obdachlos.
Ärzte in einigen Dörfern berichteten, etwa 20 Prozent ihrer Patienten litten an Krätze. Die Krankheit sei wahrscheinlich über gespendete Kleidung übertragen worden, sagte Doktor Chalid Surmati. Im Katastrophengebiet trafen in den vergangenen Wochen so viele Kleiderspenden ein, dass die Erdbebenopfer sie verbrannten, um sich warm zu halten, oder damit ihre Tiere vor der Kälte schützten. Krätze wird durch Milben hervorgerufen, die winzige Gänge in die oberen Hautschichten bohren und dort Eier ablegen.
Zur Versorgung der Opfer in Kaschmir richteten die pakistanischen Streitkräfte zwei Hilfszentren und ein Feldlazarett an der umstrittenen Grenze zu Indien ein. Die Einrichtungen wurden am Montag in der Ortschaft Chakothi eröffnet, wie Militärsprecher Farooq Nasir mitteilte. Chakothi ist einer der fünf Orte in Kaschmir, an denen am 7. November die Grenze geöffnet werden soll. Darauf hatten sich Indien und Pakistan am Sonntag in einem historischen Beschluss geeinigt.
Bei dem Erdbeben am 8 Oktober kamen nach Angaben der Regionalbehörden fast 80.000 Menschen ums Leben, die Zentralregierung in Islamabad spricht von 58.000 Toten. Mehr als 3,3 Millionen Menschen wurden obdachlos. Hilfsorganisationen befürchten tausende weitere Tote, falls die Hilfe für die Opfer nicht beschleunigt und verbessert wird.
(dapd)