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VerkehrsbehinderungenSchneechaos im Süden, Glatteis im Norden

Starke Schneefälle haben am Montag seit den frühen Morgenstunden den Verkehr auf der Alpendsüdseite behindert. Am Nachmittag wurden im Tessin verbreitet 15 bis 30 Zentimeter Neuschnee gemessen. Auch die Alpennordseite litt unter dem Schnee.

Die Schneefälle setzten laut MeteoSchweiz auf der Alpensüdseite bereits ab 05.00 Uhr ein. Die A2 zwischen dem Südportal des Gotthardstrassentunnels und Chiasso war rasch schneebedeckt, und die San-Bernardino-Route musste für den Schwerverkehr in beiden Richtungen gesperrt werden. Auch am frühen Abend war die A13 zwischen Bellinzona-Nord und Andeer für Lastwagen gesperrt. Im Kanton Graubünden bekam vor allem das Puschlav nochmals viel Schnee ab. Die Berninalinie der Rhätischen Bahn (RhB) zwischen Pontresina und Poschiavo konnte deshalb ab 11.30 Uhr während gut vier Stunden nur beschränkt befahren werden und die Züge verkehrten mit bis zu 70 Minuten Verspätung.

Auf den Tessiner Strassen herrschten winterliche Verhältnisse, wobei es vorerst nicht zu schwereren Unfällen kam. Die Stadtpolizei von Lugano mahnte, neben der Winterausrüstung auch Ketten an Bord zu haben. Am Zoll in Chiasso wurde der Schwerverkehr wegen der prekären Strassenverhältnisse auf der Autobahn A2 angehalten. Die Sperre sollte frühestens am (morgigen) Dienstag um 05.00 Uhr aufgehoben werden. Die Verbindungen ab dem Flughafen Lugano-Agno wurden gestrichen.

Auch im Norden kam es wegen Schneefällen zu Verkehrsbehinderungen. Die Polizei Basel-Landschaft vermeldete vier schneebedingte Verkehrsunfälle. So geriet am Sonntagabend in Arlesheim ein 36-jähriger Schweizer in einer Rechtskurve auf schneebedeckter Fahrbahn ins Schleudern. Er kam schliesslich auf einem Tramtrassee zum Stillstand. Verletzt wurde niemand. Der Lenker war alkoholisiert und musste seinen Führerausweis abgeben. In Liestal wurde eine Autofahrerin am Montagmorgen bei einem Selbstunfall leicht verletzt.

Noch mehr Schnee

Laut MeteoSchweiz fielen im Tessin seit dem frühen Morgenstunden verbreitet zwischen 15 und 30 Zentimeter Neuschnee bis in die Niederungen. Mit anhaltenden Niederschlägen bis zum (morgigen) Dienstagmorgen wurde gerechnet. Der Rest des Dienstags und der Mittwoch sollten trocken ausfallen. Von Donnerstag bis Samstag sei dann mit weiteren 30 bis 60 Zentimetern Schnee zu rechnen, sagte Meteorologe Adrian Stolz weiter. Dann sei auch erneut Föhn auf der Alpennordseite zu erwarten.

Eine solche Staulage mit Föhn führte bereits Montagmorgen im Norden zu stürmischen Winden von 140 bis 150 Kilometern pro Stunde auf dem Titlis und dem Corvatsch. In Sturmstärke blies der Wind auch auf dem Jungfraujoch, so dass die Bahnlinie ab der Kleinen Scheidegg eingestellt werden musste. Der Föhn brachte aber auch milde Temperaturen: In Glarus wurden 13,6 Grad gemessen, in Altdorf 13,1 Grad. In St. Gallen zeigte das Thermometer 11,9 Grad an, in Vaduz gar 13,3 Grad. Selbst auf dem Zürcher Hörnli auf gut 1100 Metern wurden 7,4 Grad gemessen, auf dem Napf auf 1400 Metern Höhe waren es 6,4 Grad.

(sda)

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