Wahnsinn von WengenSchneefall wirft Favoriten über vier Sekunden zurück
Die Sieganwärter kommen in der Kombinationsabfahrt am Lauberhorn nicht vom Fleck. Sie büssen auf gut 95 Fahrsekunden massiv Zeit ein.
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- kai
Davon hatte er nicht einmal zu träumen gewagt. Niels Hintermann, 21-jährig und zuvor nie besser als 21. im Weltcup, kam unverhofft zu seiner Siegpremiere auf höchster Stufe. Ein Freudentag für den Zürcher – und einer zum Vergessen für jene, die man auf dem Podest erwartet hatte.
Die Kombinationsabfahrt am Lauberhorn verkam zur Lotterie, weil mitten im Rennen der Schneefall einsetzte. Hintermann, als Achter gestartet, stellte die zweitbeste Zeit am Nachmittag auf. 1:34,29 Minuten brauchte er für die Strecke, womit er 14 Hundertstel langsamer war als der Franzose Maxence Muzaton, der am Ende Zweiter werden sollte.
Chancenloser Speed-Dominator
Wenige Minuten später folgte Kjetil Jansrud, der 19. des Slaloms und damit der 12. Starter in der Abfahrt: Der Speed-Dominator dieses Winters verlor 2,17 Sekunden auf Hintermann – und war damit noch gut bedient. Carlo Janka nahm das Rennen als Siebtletzter in Angriff und büsste satte 4,46 Sekunden auf seinen Landsmann ein. Spätestens da war klar, dass Hintermann gewinnen würde.
Und siehe da: Alexis Pinturault – Techniker zwar, aber als inzwischen auch ansprechender Abfahrer Favorit auf den Tagessieg – kam mit 5,44 Sekunden Verspätung ins Ziel. Den Abschluss machte der Halbzeitführende Justin Murisier: 4,41 Sekunden Zeitverlust spülten den Walliser auf Rang 7, womit Hintermanns Coup perfekt war.