Wetter-SchädenSchneider-Ammanns frostige Miene sagt alles
Die tiefen Temperaturen sorgten bei den Obstbauern für grosse Schäden. Auch Bundesrat Johann Schneider-Ammann zeigte sich bei einem Besuch betroffen.
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- pam
In Mammut-Jacke, mit schwarzem Hut und frostiger Miene inspizierte Bundesrat Johann Schneider-Ammann am Freitag die Schäden, die der starke Frühjahrsfrost bei Schweizer Obstbauern verursacht hatte. Er besuchte dazu betroffene Landwirte im Kanton Waadt.
Der Weinbauer Pierre Gentizon und Kirschproduzent Jean-Daniel Reuille führten den Wirtschaftsminister durch ihre Plantagen. Gentizon erklärte, dass die Temperaturen letzten Mittwoch und Donnerstag auf bis zu minus sechs Grad fielen. «Es wird grosse Schäden geben», sagt Gentizon. Für eine genaue Abschätzung müsse man aber die Blüte abwarten.
Ernteausfälle in der ganzen Schweiz
Die Minustemperaturen, die seit letzter Woche die Schweiz heimsuchten, sorgen bei den Obstbauern in der ganzen Schweiz für grosse Ernteausfälle. Am stärksten davon betroffen sind die Obstproduzenten in der Nordwestschweiz (Kantone Baselland, Solothurn, Aargau) sowie das Wallis und die Ostschweiz.
Laut dem Schweizer Obstverband können Schweizer Bauern dieses Jahr 75 Prozent weniger Kirschen ernten. Und bei den Äpfeln rechnet der Verband mit bis zu 40 Prozent Ernteausfall. Insgesamt wird der Verlust über alle Fruchtkulturen auf rund ein Drittel des Gesamtwertes geschätzt.
Bauern fordern Hilfe vom Bund
Die betroffenen Bauern erhoffen sich denn auch Hilfe vom Bund. Darunter auch Familienbetriebe, die nun unerwartet mit Liquiditätsengpässen konfrontiert sind.
Bundesrat Schneider-Ammann erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur SDA: «Unternehmer ist man nicht nur, wenn man Erfolge einzufahren hat und Geld verdient, Unternehmer ist man halt eben auch, wenn es weniger gut geht, und dann hat man das Risiko und den Schaden bei sich.»
Er betonte aber auch, dass die Bundesbehörden mit den Kantonen und den Branchen in Kontakt stünden, damit gemeinsam zielgerichtete und wirksame Massnahmen getroffen werden könnten.