PräsidentenwahlSchock für griechische Aktienmärkte
Die gescheiterte Präsidentenwahl hat die Anleger verschreckt. Der Athener Leitindex fiel um bis zu 11,3 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren.
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Die erneute Unsicherheit über die Zukunft Griechenlands hat zu einem Kurseinbruch an der griechischen Börse geführt. (AP Photo/Thanassis Stavrakis)
756,80 Zähler, das ist der tiefste Stand des Leitindex seit 2012. Die Rendite zehnjähriger griechischer Anleihen kletterte zeitweise auf 9,748 Prozent nach 8,530 Prozent im Schlussgeschäft von Heiligabend. Das ist der höchste Stand in diesem Jahr.
Der frühere EU-Kommissar Stavros Dimas verfehlte als Präsidentschaftskandidat auch im dritten Anlauf die erforderliche Mehrheit von 180 Stimmen. Lediglich 168 Abgeordnete stimmten für ihn. Damit muss das Parlament aufgelöst und Neuwahlen ausgerufen werden, die in den kommenden Wochen stattfinden sollen.
An den Finanzmärkten sorgt dies für Unruhe, da in Umfragen die reformkritische Syriza-Partei vorne liegt und dadurch die Rettungspolitik von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Gefahr geraten könnte.
Austritt aus Euro-Zone unwahrscheinlich
Ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone sei zwar nicht wahrscheinlich, aber die Unsicherheit bereite den Investoren Sorge - daher auch die deutliche Talfahrt des Aktienmarkts, sagte Manos Chatzidakis, Analyst bei Beta Securities in Athen.
Nach der gescheiterten Präsidentenwahl in Athen legten auch Renditen von weiteren Ländern der Eurozone spürbar zu. So stieg der Zinssatz für zehnjährige Staatsanleihen aus Italien um 0,11 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent und die Rendite für 10-jährige Papiere aus Spanien um 0,10 Prozentpunkte auf 1,70 Prozent.
Der Dax grenzte seine Verluste nach dem ersten Schreck wieder ein und notierte am Mittag noch 0,5 Prozent schwächer bei 9873 Zählern. Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses hatte er 1,4 Prozent verloren. Die zehnjährige Bundesanleihe, die gern als sicherer Hafen angesteuert wird, markierte ein Rekordtief von 0,564 Prozent. Der Euro reagierte dagegen kaum und lag bei 1,2193 Dollar. (cls/sda)