Heikles Treffen«Schröder würde besser verzichten»
Der Zentralrat der Juden hat Altkanzler Gerhard Schröder wegen seines geplanten Treffens mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad scharf kritisiert.
«Herr Schröder fügt dem Ansehen der Bundesregierung und der Bundesrepublik Deutschland schweren Schaden zu», sagte Generalsekretär Stephan Kramer der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse».
Der frühere SPD-Vorsitzende unterstütze mit seinem Treffen das Regime im Iran und den Diktator, wurde Kramer zitiert. Das Gespräch sei für den iranischen Präsidenten eine Aufwertung und Unterstützung für seinen Wahlkampf. «Er würde im Sinne der Menschenrechte besser auf das Treffen verzichten», erklärte Kramer.
Schröder trifft will sich am (heutigen) Samstag in Teheran mit Ahmadinedschad treffen. Er besucht das Land nach eigenen Angaben als Privatmann. Allerdings ist das Auswärtige Amt wie immer bei Auslandsreisen ehemaliger Bundeskanzler in den Besuch eingebunden.
Ahmadinedschad greift regelmässig Israel verbal an und stellt den Mord an Millionen Juden im Zweiten Weltkrieg infrage. Deutschland, die USA und weitere westliche Staaten befürchten zudem, der Iran könnte nach Atomwaffen streben. Teheran hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. (dapd)