Schüler nach Abschlussfete im Spital: Polizist als Täter?

Aktualisiert

Schüler nach Abschlussfete im Spital: Polizist als Täter?

Mit gebrochenen Knochen und Prellungen landete der Schüler Sargis nach einer Schulabschlussparty im Spital. Ein Polizist habe den Jungen so zugerichtet, sagen die Eltern.

Eigentlich begann alles ganz harmlos: Mit Kollegen wollte der 16-jährige Sargis A. in der Nacht auf gestern auf dem Gurten seinen Schulabschluss feiern. Wie der junge Armenier zugibt, war auch Alkohol im Spiel. Was dann passierte, ist unklar. Offenbar rückte die Sanitätspolizei an, weil es unter den Feiernden zu einer Schlägerei gekommen war. Die Beamten kümmerten sich um den verletzten Sargis A. Doch: «Der Jugendliche verhielt sich gegenüber den Polizisten äusserst renitent», so Stapo-Sprecher Franz Märki. Vor dem Spital trafen dann Sargis' Vater und die angeforderte Polizeiverstärkung ein – und die Situation eskalierte: «Sowohl gegen den Vater wie auch gegen den Sohn musste polizeilicher Zwang angewendet werden», so Märki. «Beide wurden überwältigt und in Handschellen gelegt.»

Mit Prellungen, einem gebrochenen Wangenknochen und Blutergüssen am ganzen Körper liegt der Schüler noch immer im Spital. «Diese schlimmen Verletzungen hat mir der Polizist zugefügt, das weiss ich genau», sagt Sargis. Und die Mutter ergänzt: «Sie prügelten ihn wie einen Hund.» Nun wollen die Eltern Anzeige erstatten. Die Stapo verlangt ihrerseits, dass ein Untersuchungsrichter den Fall prüft.

Raffaela Moresi (dapd)

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