US-Börsen, 30. Juni 2010Schwache Job-Zahlen belasten Wall Street
Die US-Aktienmärkte haben nach enttäuschenden Arbeitsmarktdaten im Minus geschlossen. Der Dow-Jones-Index verlor ein Prozent.
Jobdaten überschatteten am Mittwoch positive Finanznachrichten aus Europa und besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss ein Prozent tiefer bei 9774 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab ebenfalls ein Prozent nach auf 1030 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbuchte ein Minus von 1,2 Prozent auf 2199 Punkte.
Die US-Privatwirtschaft schuf im Juni weniger neue Stellen als erhofft. Einer Erhebung der privaten Arbeitsagentur ADP zufolge stieg die Zahl der Jobs um 13 000. Analysten hatten mit einem Plus von 60 000 gerechnet. Für ein zwischenzeitliches Plus der Indizes im Handelsverlauf sorgten verschiedene Konjunkturdaten.
Erholung nach Absturz
Der Index der Chicagoer Einkaufsmanager lag im Juni bei 59,1 Punkten und damit etwas über den Analystenerwartungen von 59,0 Punkten. Auch stieg das Wirtschaftsbarometer für die wichtige Industrieregion im mittleren Westen stärker als prognostiziert.
Kurzzeitig erfreut zeigten sich die Anleger im Handelsverlauf zudem darüber, dass das angeschlagene Finanzsystem der Euro-Zone eine wichtige Bewährungsprobe überraschend klar bestand. 171 Banken aus den Euro-Ländern sicherten sich bei Refinanzierungsgeschäft mit der Europäischen Zentralbank (EZB) eine unerwartet niedrige Summe.
Nach dem starken Abschwung am Dienstag erholten sich Energie- und Industrieaktien zum Teil wieder. Papiere des Mischkonzerns 3M stiegen 0,6 Prozent. Anbieter von Öl-Dienstleitern trugen die Gewinne des Energiesektors. Baker Hughes-Aktien gewannen 1,8 Prozent, Papiere von Halliburton lagen leicht im Plus.
Spekulationen um BP
Die in New York notierten Papiere des Öl-Multis BP stiegen um 4,4 Prozent, nachdem am Markt Gerüchte kursierten, dass ein Rivale an dem mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko kämpfenden Konzern interessiert sein könnte. Aktien des Flugzeugbauers Boeing konnten ihre Gewinne nicht halten und schlossen leicht im Minus.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,43 Milliarden Aktien den Besitzer. 1108 Werte legten zu, 1907 gaben nach und 121 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,18 Milliarden Aktien 959 im Plus, 1699 im Minus und 117 unverändert.
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 3/32 auf 104-24/32. Sie rentierten mit 2,9418 Prozent. Die 30- jährigen Bonds kletterten um 22/32 auf 108-13/32 und hatten eine Rendite von 3,8961 Prozent. (sda)