Influencerin Schwangere Fiona Erdmann verlor Baby während Corona-Infektion
Im vergangenen Jahr erlitt die Influencerin im vierten Monat eine Fehlgeburt. Jetzt verriet sie, dass sie während der Schwangerschaft erstmals positiv auf Covid-19 getestet wurde.
- von
- Katrin Ofner
Darum gehts
Fiona Erdmann ist aktuell mit ihrem zweiten Kind schwanger.
Bei der 33-Jährigen schwingt allerdings stets Sorge um ihr ungeborenes Mädchen mit, da sie erst im vergangenen Jahr eine Fehlgeburt erlitt.
Auf Instagram verriet sie jetzt, dass sie zu diesem Zeitpunkt mit Corona infiziert war.
Auch in ihrer aktuellen Schwangerschaft wurde die Influencerin positiv auf Covid-19 getestet.
Erdmann stellt klar, dass es sich hierbei um ihre persönliche Erfahrung handelt.
In ein paar Wochen wird Fiona Erdmann zum zweiten Mal Mutter. Die Influencerin erwartet ein Mädchen – und könnte momentan eigentlich nicht glücklicher sein. Doch die Sorgen um ihr ungeborenes Baby sind gross, erlitt die 33-Jährige erst im vergangenen Jahr eine Fehlgeburt. In der 18. Schwangerschaftswoche starb ihr Ungeborenes, woraufhin sie es tot zur Welt bringen musste. Auf Instagram verriet sie nun erstmals den möglichen Grund für ihren Verlust.
«Was bisher keiner weiss, ist, dass ich mein Baby verloren habe, während ich Corona hatte», schreibt Fiona unter einem neuen Post zur Ankündigung ihres neuen Youtube-Videos. In dem knapp 23-minütigen Clip mit dem Titel «Corona in der Schwangerschaft Fehlgeburt durch Corona? Meine Erfahrungen und was wir erlebt haben», geht sie näher auf die Umstände ein.
Ihre persönliche Erfahrung
Die Ärzte hätten ihr damals gesagt, dass das Herz ihres Ungeborenen möglicherweise aufgehört hatte zu schlagen, «weil a) ich wohl Fieber hatte und b) die Corona-Erkrankung sich wohl einfach auf das Kind übertragen hat und das Kind es nicht geschafft hat», führt sie aus. Dabei stellt sie mehrfach klar, dass es sich hier lediglich um ihre persönlichen Erfahrungen handelt und sie nicht für andere Schwangere sprechen kann.
«Ich habe damals nicht darüber gesprochen, weil ich keine Angst auslösen wollte», sagt sie im Video weiter und fügt an: «Ich möchte dazu sagen: Ich bin nicht geimpft.» Der Hauptgrund sei, dass sie seit Beginn der Pandemie «immer schwanger war» und nach der Fehlgeburt «andere Sorgen» hatte.
Zweite Corona-Infektion
Auch während ihrer aktuellen Schwangerschaft wurde Fiona positiv auf das Coronavirus getestet. Ein Schock für die 33-Jährige. «Es war absolut krass, weil ich einfach so eine Panik bekommen habe. Ich bin so froh, dass der Verlauf bisher mild ist und dass ich mich einfach relativ fit fühle», so die einstige «Germany’s next Topmodel»-Kandidatin in einem Video von ihrem dritten Quarantäne-Tag. Und weiter: «Ich spüre mein kleines Bauchzwerglein, da tut sich die ganze Zeit was in meinem Bäuchlein.» Die Infektion liegt bereits einige Wochen zurück. Sie und ihr Baby haben alles gut überstanden.
Schwangere sind Risikogruppe
Doch wie gefährlich ist eine Corona-Infektion für Schwangere tatsächlich? (siehe Faktencheck vom 11.2) «Frauen im gebärfähigen Alter gehören zwar zu den niedrigsten Risikogruppen, durch die Schwangerschaft steigt aber das Risiko von Komplikationen und die Anzahl schwerer Verläufe und Todesfälle», sagt Thomas Eggimann, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe und Generalsekretär der SGGG gynécologie suisse, gegenüber 20 Minuten. Bei Ungeimpften sei es etwa doppelt so hoch wie bei Nicht-Schwangeren gleichen Alters. «Vor allem bei ungeimpften Schwangeren kann Corona tödlich verlaufen.»
Gemäss dem BAG gibt es mittlerweile einige Studien, die darauf hinweisen, dass eine Infektion des Babys während der Schwangerschaft mit dem neuen Coronavirus möglich ist, sollte sich die Mutter angesteckt haben. Dies würde aber eher selten passieren. Allerdings sei es laut Eggimann so, dass eine Infektion zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ein Risiko biete. «Wie bei allen Infektionen in der Schwangerschaft können Wachstumsverzögerungen auftreten», so der Mediziner. Daher lohne es sich, eine regelmässige Kontrolle mit Ultraschall von Kind und Plazenta.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?
Hier findest du Hilfe:
BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00
BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92
Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona
Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen
Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Empfohlen wird Impfung und Booster nach zwölf Wochen
Über etwaige Spätfolgen wisse man allerdings noch nicht viel, da die Krankheit recht neu sei. «Problematisch ist es, wenn Schwangerschaften aufgrund mütterlicher schwerer Verläufe viel zu früh beendet werden müssen. Die Kinder leiden dann unter den Folgen der Frühgeburtlichkeit. Bei einer Infektion besteht generell ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko», erklärt Eggimann weiter.
Schützt eine Impfung Mutter und Kind? «Am letzten ISUOG (Internationale Gesellschaft für Ultraschall in Geburtshilfe und Gynäkologie) wurde über mehrere Zehntausend Fälle von Schwangeren mit Impfungen und Corona-Infekten berichtet. Das Fazit: Corona ist bei Ungeimpften 100-1000 Mal gefährlicher als die Impfung.» Empfohlen werde die Impfung erst nach zwölf Wochen, dasselbe gelte für den Booster.
Coronavirus zerstört die Plazenta
Das Nicht-impfen-lassen ist potenziell gefährlich für das Ungeborene, wie eine aktuelle Studie aus den USA zeigt. Dafür hatte das Team um den Pathologen David Schwartz aus Atlanta in zwölf Ländern Plazenta- und Autopsiegewebe von 64 Totgeburten und vier Neugeborenen analysiert, die kurz nach der Geburt gestorben waren. In allen Fällen handelte es sich um die Kinder von ungeimpften Frauen, die sich während der Schwangerschaft mit Corona infiziert hatten.
Dabei zeigte sich, dass das Virus nicht nur den Fötus selbst infizieren, sondern auch in die Plazenta eindringen und sie zerstören kann, was zum Tod des Fötus führen kann. «Die pathologischen Anomalien, aus denen sich die Sars-CoV-2-Plazentainfektion zusammensetzt, verursachen eine weit verbreitete und schwere Zerstörung der Plazenta, was zu einer verminderten Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Mutterkuchens führt.» Bei infizierten Frauen führe dies zu Totgeburten, zitiert die Deutsche Presse-Agentur DPA aus der Studie.
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