Schwarze Liste für Zahlungsunwillige
Der Kanton Luzern prüft eine schwarze Liste für Leute, die ihre Krankenkassenprämien nicht bezahlen. Damit sollen schwarze Schafe rasch entlarvt werden.
- von
- Daniela Gigor
Spitäler, Ärzte und Apotheker sollen auf einen Blick erkennen, wer seine KV-Prämien bezahlt hat und wer nicht. Schlechten Zahlern können sie dann eine Behandlung verweigern. «Bezahlt jemand die Prämien nicht, hat diese Person auch keine Leistung zugut», bemerkt der Luzerner Gesundheitsdirektor Markus Dürr.
Seit 2006 leidet auch der Kanton Luzern unter solchen Schuldnern. Die Krankenkassen können nämlich seither ausstehende Prämiengelder von Versicherten an die öffentliche Hand abschieben. Dürr geht davon aus, dass im Kanton Luzern einige tausend Personen ihre Prämien nicht bezahlen. Und weil bei ausstehenden Prämien die Kassen keine Leistungen mehr bezahlen, sind beispielsweise beim Luzerner Kantonsspital die Ausstände innert eines Jahres auf eine Million Franken gestiegen. Darum will jetzt das Gesundheitsdepartement die schnellstmögliche Einführung einer schwarzen Liste prüfen. Angst vor Problemen mit dem Datenschutz hat Dürr keine. «Im Kanton Thurgau existiert die Liste bereits, dann sollte dies auch in Luzern möglich sein.»