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WWF -Petition«Schwarzer Fluch» bedroht riesiges Naturparadies

Der Virunga, Afrikas ältester und artenreichster Nationalpark, ist durch Pläne für eine Ölförderung bedroht. Der WWF kämpft für die Rettung des einzigartigen Naturparadieses.

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Der 790'000 Hektar grosse Virunga-Nationalpark im Osten der Demokratischen Republik Kongo an der Grenze zu Ruanda und Uganda ist der älteste und artenvielfältigste Naturpark auf dem afrikanischen Kontinent. Er entstand 1969 aus der Teilung des bereits seit 1925 bestehenden Albert-Nationalparks. Nun wird befürchtet, dass die aktuellen Pläne für eine Ölerschliessung den Park ernsthaft bedrohen: 85 Prozent der Parkfläche sind von der Regierung der Demokratischen Republik Kongo als Ölkonzession ausgewiesen worden und das britische Unternehmen Soco International PLC plant deren Erkundung.

Soco verspricht, dass Erdöl dabei helfen könnte, in dem durch politische Kämpfe zerrissenen Land soziale Spannungen zu vermeiden, da für die lokale Bevölkerung höhere Einkommen in Aussicht sind. Die Demokratische Republik Kongo (ehemals Zaire) gilt trotz seines Rohstoffreichtums inzwischen – bedingt durch jahrzehntelange Ausbeutung, jahrelange Kriege und Bevölkerungszunahme – als eines der ärmsten Länder der Welt.

1,1 Milliarden Dollar wert

Der WWF glaubt nicht an diese Versprechungen und sieht den Nationalpark durch die Ölerschliessungspläne massiv bedroht. Es wird befürchtet, dass durch die Ölerschliessung Umweltverschmutzung, Arbeitsplatzverluste, Menschenrechtsverletzungen und eine weitere Destabilisierung durch bewaffnete Konflikte drohen. Mit einer Petition ruft die Naturschutzorganisation auf, für den Nationalpark einzustehen und Soco von seinen Plänen abzubringen. Nicht nur die einzigartige Natur würde so erhalten, sondern die Zukunft der Menschen in der Region könnte gesichert werden.

Laut einer Studie des WWF ist der zum Unesco-Welterbe gehörende Virunga-Nationalpark bis zu 1,1 Milliarden Dollar jährlich wert, wenn er nachhaltig bewirtschaftet würde. 45'000 sichere Arbeitsplätze in den Bereichen Wasserkraft, Fischerei, Öko-Tourismus, Medizin sowie Forschung und Bildung könnten entwickelt werden.

Ein wichtiges Zeichen zugunsten des Naturparadieses ist bereits gesetzt worden: Die französische Ölfirma Total SA hat im Mai dieses Jahres angekündigt, von ihren Förderplänen innerhalb der Grenzen des Parks abzulassen. Nun hofft der WWF, dass auch Soco auf seine Ölförderpläne im Virunga und allen anderen Weltnaturerbestätten zu verzichten.

(Quelle: Youtube/WWF International)

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