Schweden demontiert Bulgarien
Lange Zeit war das Spiel in der Gruppe C zwischen Schweden und Bulgarien ausgeglichen, in der zweiten Halbzeit drehten die Wikinger aber auf und stellten das Skore von 1:0 auf 5:0.
Vorbericht:
Schweden hat eine ausgezeichnete Qualifikation gespielt und seine Gruppe souverän gewonnen. Aber auch Bulgarien strotzt nur so von Selbstvertrauen und verfügt mit Petrov und Berbatov über zwei eiskalte Torjäger.
Auch Schweden macht vor allem mit seinen beiden Stürmern, Ibrahimovic von Ajax und Nati-Rückkehrer Henrik Larsson von sich reden.
Das Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften ist noch in bester Erinnerung vom Spiel um den dritten Platz 1998, welches Schweden mit 4:0 gewann.
15 Minuten: 0:0
Beide Teams spielten in der Startphase forsch nach vorne, nur waren die Bemühungen beidseits etwas ungestüm und nicht von allzu grosser Präzision gekennzeichnet.
Der ex-Servettien Martin Petrov zeigte im bulgarischen Team eine sehr gute Vorstellung und flankte zur besten Chance des Spiels, die sein Sturmkollege Jankovich knapp vergab.
Schweden kam kurz darauf zu einem indirekten Freistoss innerhalb des gegnerischen Strafraums, der allerdings nichts einbrachte.
30 Minuten:
Das Spiel blieb weiter lebendig und beide Mannschaften drangen immer wieder bis in den gegnerischen Strafraum vor.
Dimitar Berbatov sah seinen tollen Kopfball nach 28 Minuten von den Fingerspitzen des schwedischen Torhüters Isaksson über die Querlatte gelenkt.
Überhaupt kamen die Bulgaren nun von Minute zu Minute besser ins Spiel.
33. Minute: 1:0 für Schweden
Aus stark offside-verdächtiger Position startete Zlatan Ibrahimovic zu einem Lauf über den rechten Flügel. Seinen Pass in die Mitte brauchte der bis dahin nicht gesehene Freddie Ljungberg nur noch über die Linie zu frücken.
Halbzeitstand: 1:0 für Schweden
Ein schlechter Lohn für Bulgarien, das 0:1 für eine engagierte erste Halbzeit. Es wurde aber bereits nach dem Rückstand klar, das die Osteuropäer keineswegs aufstecken würden deswegen, sie spielten weiter keck nach vorne.
Schweden war mit seinen vielen Routiniers die abgeklärtere Mannschaft und spielte einen unspektakulären, aber letztendlich effizienten Fussball.
60 Minuten: 3:0 für Schweden
Zwei Minuten nach der Pause zwei dicke Chancen, eine auf jeder Seite. Erst streicht Jankovichs Kopfball nur Zentimeter am Tor vorbei, dann setzt Ibrahimovich den Torschützen Ljungberg ein. Dieser scheitert kläglich an Torhüter Zdravkov.
Dann, zwischen der 57. und 58 Minute wurde das Spiel von Henrik Larsson entschieden. Der Toptorjäger, der eigentlich schon seinen Rücktritt aus dem Nationalteam gegeben hatte, traf mit einem Flugkopfball nach einer weiten und scharfen Flanke von Erik Edman unhaltbar zum 2:0.
Während die Bulgaren sich noch zu fassen versuchten und die Fans am Jubeln waren, doppelte der Mann von Celtic Glasgow nach und schoss aus kurzer Distanz zum 3:0 ein.
Unterschriftensammlungen von Zeitungen und viele Briefe von UEFA-Präsident Johansson waren nötig, um Larsson ins Nationalteam zurückzuholen. All das hat sich gelohnt.
75 Minuten: 3:0 für Schweden
Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt gelaufen. Für Bulgarien war es deprimierend: Sie hatten gut gespielt, einige Chancen und lagen mit 0:3 zurück. Schweden war die abgezocktere Mannschaft, die Möglichkeiten wurden eiskalt verwertet.
Schlussresultat: 5:0 für Schweden
Nach rund 80 Minuten durfte Zlatan Ibrahimovic seine herausragende Leistung krönen. Er verwertete einen von Ljungberg herausgeholten Foulpenalty zum 4:0 und liess den Abend vollends zur schwedischen Party werden.
In der Nachspielzeit erhöhte Allbäck gar auf 5:0, die Offsidefalle der Bulgaren schnappte nicht zu.
Ibrahimovic, erst 22 jährig, gilt als riesiges Talent und gab mehrere Kostproben seines Könnens. Er brillierte sowohl als Vorbereiter als auch als Vollstrecker und dürfte den italienischen Verteidigern jetzt schon Kopfzerbrechen bereiten.
Schweden zeigte sich im Spielrausch stark, aber das Spiel lief auch für die Nordeuropäer. Die Bulgaren wurden für eine nicht so schlechte Leistung, die sie eine Stunde lang zeigten, sehr schlecht belohnt. Nach Larssons Doppelschlagt brachte die Mannschaft nichts mehr auf die Reihe, aber man sollte sie dennoch nicht abschreiben.