VorsichtsmassnahmeSchweden und Dänemark stoppen vorerst Moderna-Einsatz bei Jüngeren
Schweden und Dänemark haben ihre Corona-Impfempfehlung für Moderna wegen Nebenwirkungen teilweise zurückgenommen. Diese treten allerdings nur sehr selten auf.
Darum gehts
Schweden impft Personen unter 30 Jahren vorläufig nicht mehr mit dem Moderna-Vakzin.
Dänemark setzte die Verabreichung des Impfstoffs für Menschen unter 18 Jahren aus.
Grund dafür sind Nebenwirkungen, die jedoch nur sehr selten auftreten.
Schweden verimpft Modernas Corona-Vakzin keinen Menschen unter 30 Jahren mehr. Die Gesundheitsbehörde des skandinavischen Landes hat beschlossen, das Präparat für die Jahrgänge 1991 und jünger bis zum 1. Dezember auszusetzen. In Schweden haben rund 84 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger über 16 Jahre mindestens eine Impfdosis erhalten, knapp 78 Prozent auch schon eine zweite.
Das Land begründe den Entscheid mit Anzeichen auf ein erhöhtes Risikos von Nebenwirkungen, wie zum Beispiel die Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) oder Herzbeutels (Perikarditis), erklärten die Behörden. Das Risiko, davon betroffen zu sein, sei allerdings äusserst gering. Die betroffene Altersgruppe sollen sich nun mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer impfen lassen, so die offizielle Empfehlung.
Auch Dänemark hat seine Impfempfehlung für das Moderna-Vakzin teilweise zurückgenommen – nämlich bei Menschen, die weniger als 18 Jahre alt sind. Als Grund nennt das Land ebenfalls einen Verdacht auf ein erhöhtes Risiko für Herzmuskelentzündungen. Die Zahl solcher Fälle bleibe aber äusserst gering, betonte die dänische Gesundheitsbehörde unter Berufung auf Daten aus vier nordeuropäischen Staaten.
Sehr selten auftretende Nebenwirkungen
Swissmedic, das Schweizerische Heilmittelinstitut, die Zulassungs- und Kontrollbehörde für Heilmittel, berichtet ebenfalls von «sehr seltenen Fällen von Myokarditis und Perikarditis» nach einer mRNA-Impfung gegen das Coronavirus. Diese Fälle seien in der Regel innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung aufgetreten, und zwar häufiger nach der zweiten Dosis und bei jüngeren Männern.
Eine Vorabstudie von kanadischen Forschenden zum Thema sorgte in den letzten Tagen für Aufregung. Sie besagte zuerst, dass Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) nach den mRNA-Impfungen gegen Covid-19 in einem Verhältnis von 1:1000 auftreten. Doch mit der Vorabstudie gab es ein Problem: Die Schlussfolgerung der Autorinnen und Autoren war falsch. Sie zogen die Studie zurück und entschuldigen sich öffentlich.
BAG beruhigt
Die medizinischen Fachpersonen sollten auf die Zeichen und Symptome von Myokarditis und Perikarditis achten und geimpfte Personen darauf hinweisen, im Falle von Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder Herzklopfen bzw. Herzrhythmusstörungen sofort medizinische Beratung und Hilfe einzuholen.
Auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bezieht sich auf diese Zahlen. Es weist auf seiner Website daraufhin, dass solche Entzündungen bei einer Infektion mit dem Coronavirus viel häufiger auftreten, als nach der Impfung. Die meisten aufgetretenen Fällen hätten demnach gut behandelt werden können.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?
Hier findest du Hilfe:
BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00
BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92
Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona
Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen
Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige
Hotline bei Angststörungen und Panik, Tel. 0848 801 109
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
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