MenschenhandelSchweiz macht zu wenig gegen Prostitution
In ihrem jüngsten Länderbericht zum Menschenhandel haben die USA die Schweiz kritisiert. Viel zu jung seien hier die Prostituierten.

Strassenstrich in Zürich.
Die Schweiz fiel von einer Spitzenbewertung beim Kampf gegen den Menschenhandel ins Mittelfeld. Die Schweiz erlaube Minderjährigen von 16 und 17 Jahren, sich zu prostituieren, begründeten die Amerikaner die Herabstufung.
Konkret fiel die Schweiz von der Liste der Spitzenländer «Tier 1» (Rang 1) auf die Tier-2-Liste. Der beim US-Aussenministerium zuständige Botschafter, Luis de Baca, sagte am Montag, die Schweiz und die USA seien im Gespräch darüber, wie das Problem zu lösen sei, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete.
Erst Ende Mai hatte sich der Bundesrat dafür ausgesprochen, das Mindestalter, um seinen Körper für sexuelle Dienste zu verkaufen, von 16 auf 18 Jahre zu erhöhen. Dies geht aus seiner Antwort auf eine Motion der CVP-Nationalrätin Viola Amherd (VS) hervor.
Das Schutzalter beträgt bislang 16 Jahre. Das führe dazu, dass Prostitution und auch pornographische Darstellungen mit Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren straflos seien, wenn sie «freiwillig» erfolgten, hielt Amherd in ihrer Motion fest. Deswegen habe die Prostitution Jugendlicher - vor allem bei Migranten - stark zugenommen.
Die Nationalrätin forderte, dass der Bundesrat das Übereinkommen des Europarates zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch unterzeichnet. In diesem werden Jugendliche unter 18 Jahren geschützt. Der Bundesrat unterstützte die Motion, und zeigte sich bereit, das Abkommen zu unterzeichnen.
(sda)