Türkei - ArmenienSchweiz stiftet Frieden
Die Türkei und Armenien haben einen Fahrplan zur Normalisierung ihrer bilateralen Beziehungen unterschrieben. Das Dokument kam unter Federführung der Schweiz zustande.
Die Türkei und Armenien hätten intensiv daran gearbeitet, ihre bilateralen Beziehungen zu normalisieren und sie in einem gutnachbarschaftlichen Geist und gegenseitigem Respekt zu entwickeln, heisst es in einer Mitteilung des EDA vom Mittwochabend.
Damit würden Friede, Sicherheit und Stabilität in der gesamten Region gefördert. Bei den Verhandlungen hätten die beiden Parteien greifbare Fortschritte erzielt und gegenseitiges Verständnis wecken können, hiess es weiter. Das Abkommen biete die Basis für eine positive Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Schwierige Beziehungen
Die Schweizer vermittelt seit Monaten auf Wunsch der Türkei und Armenien. Die beiden benachbarten Länder hatten ihre Beziehungen 1993 wegen dem Konflikt zwischen Armenien und Aserbeidschan um die Region Berg-Karabach abgebrochen. Einen weiteren Streitpunkt zwischen den Ländern bildet die Anerkennung des Massakers 1915 an Armeniern im Osmanischen Reich.
Armenien verlangt von der Türkei die Anerkennung der Gewalttaten als Völkermord. Bei den Massakern sollen nach Schätzungen bis zu 1,8 Millionen Armenier ums Leben gekommen sein. Die Türkei geht dagegen von etwa 200 000 Toten aus.
Die Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey hatte anfangs April erstmals bestätigt, dass die Schweiz seit Monaten als Vermittlerin im Konflikt zwischen der Türkei und Armenien auftritt. Über den Verlauf der Verhandlungen wollte sie damals keine weitere Auskunft geben.
(sda)