Pop-up-BoomSchweiz Tourismus macht verrückte Orte zu Hotels
Aufwachen im Kursschiff, ein Barbecue auf einer privaten Hafenmole, entschleunigen in einem Fischerhäuschen: Die Pop-up-Hotel-Offensive von Schweiz Tourismus.
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- loo
An der Anlegestelle vor dem Seehotel Kastanienbaum wartet bereits die MS Meggenhorn – eins der schönsten historischen Holzschiffe auf dem Vierwaldstättersee. Der Privatkapitän empfängt die Gäste mit einem kalten Plättli und erzählt während der Fahrt, dass auf denselben Sitzpolstern schon Sophia Loren gesessen habe. Nach dreissig Minuten Fahrt erreicht das Boot sein Ziel: Ein privates Bootshaus (Standort: geheim), das eigens für das Pop-up-Projekt mit allem ausgerüstet wurde, was es für eine romantische Übernachtung braucht, ohne den rustikalen Charakter des Gebäudes zu verfälschen: Doppelbett, Minibar, Soundanlage, Früchteteller, Notheizung. Die Dusche ist draussen, die Toilette ein Kompost-Klo. Nach einem Badeplausch im privaten Hafen taucht auf Wunsch ein Butler auf, der die Gäste mit einem exklusiven Barbecue auf der schmalen Hafenmole verwöhnt. Das Doppelbett ist so bequem wie im Luxushotel. Erst wenn einen am Morgen das Gezwitscher irgendeines verschreckten Wildvogels weckt und das von den Wellen reflektierte Sonnenlicht an den Dachschindeln spielt, merkt man wieder: Hier ist nichts wie sonst.
Zusammen mit Hotel-Partnern in der ganzen Schweiz eröffnet Schweiz Tourismus für drei Monate an hochexklusiven Orten temporäre Übernachtungsmöglichkeiten. Die Angebote sind für unterschiedliche Budgets ausgelegt, doch allesamt einmalig.
Sie bieten Gästen während rund dreier Monate die Chance, eine Nacht an einem Ort zu verbringen, an dem so etwas bisher nicht denkbar war.
Fischergalgen und Turmzimmer
Die Fischerhäuschen in Basel, die sogenannten Fischergalgen, sind eigentlich nur einem kleinen Personenkreis zugänglich. Nun können Interessierte die Schönheit dieser Häuschen direkt am Rhein geniessen. Nicht weniger aussergewöhnlich ist das Pop-up-Hotel in Bellinzona. Es versteckt sich im Castelgrande. Im Turmzimmer des Unesco-Weltkulturerbes wird der Traum, Burgfräulein oder Burgherr zu sein, wahr – zumindest für eine Nacht.
Schlafen in der Boutique
Vevey trumpft mit einer moderneren Schlafstätte auf, die auch einen geschichtlichen Hintergrund hat. In einem ehemaligen Ballraum ist vor einiger Zeit ein Shop entstanden, der auch ein Café ist. Jetzt wird Bravo, diese Ballraum-Shop-Café-Kombination, vorübergehend auch zu einem Hotelzimmer. Weiter gehören ein schwimmendes Zimmer und ein Gefängnisturm zu den Pop-up-Hotels. Einmalig auch das Pop-up-Hotel in Schaffhausen: Dort haben Gäste ein ganzes historisches Kursschiff für sich.
Die Pop-up-Hotels auf einen Blick
Baden: Stadtturm, by Trafo Hotel.
Basel: Fischergalgen, by Youth Hostel Basel.
Bellinzona: Torre Nera, Castelgrande, by Hotel & SPA Internazionale.
Bern: Altes Zollhäuschen, by Altes Tramdepot.
Lausanne: Zimmer im Hotelgarten, by Beau-Rivage Palace.
Luzern: Geheimes Bootshaus, by Seehotel Kastanienbaum.
Schaffhausen: Schwimmendes Hotel, by MS Konstanz.
Solothurn: «Krummturm», by Hotel an der Aare.
St. Gallen: Turmzimmer, by Einstein St. Gallen.
Vevey: Alter Ballraum, by Astra Hotel.
Zürich: «Milchbar», by Milchbar/Péclard.
Gebucht werden können die Angebote auf MySwitzerland.com/popup .