Schweizer Aktien auf neuem Mehrjahreshoch

Aktualisiert

Schweizer Aktien auf neuem Mehrjahreshoch

Die Schweizer Aktien haben an den Aufwärtstrend vom Vortag angeknüpft und sind auf den höchsten Stand seit über vier Jahren gestiegen.

Vor allem von UBS kamen Impulse für den Markt. Die Grossbank UBS erzielte im dritten Quartal 2005 ein Rekordergebnis und übertraf die Markterwartungen klar. Im Sog von UBS zogen auch andere Finanzwerte kräftig an. Im Vergleich dazu rückten zyklische Werte etwas in den Hintergrund.

Dem Markt halfen aber auch technische Faktoren. Der rasche Anstieg des Marktes nach der jüngsten Korrektur überraschte manche Teilnehmer und veranlasste sie zu Käufen, hiess es. Unterstützung kam auch von erfreulichen Konjunkturdaten aus dem In- und Ausland.

SMI-Höchststand

Der SMI erreichte bei 7101,33 Punkten den höchsten Stand seit Juli 2001 und schloss dann noch um 0,81 Prozent fester mit 7093,78 Zählern. 22 der insgesamt 27 Standardwerte legten zu, drei schwächten sich ab und zwei waren unverändert.

Technisch bedingt sei nun kurzfristig eher mit einer Konsolidierung zu rechnen, hiess es. Längerfristig sei der Aufwärtstrend aber intakt. Der breite SPI legte 0,77 Prozent auf 5378,55 Punkte zu.

Der am Abend erwartete Zinsentscheid der US-Notenbank wirkte sich kaum aus. Die Mehrheit der Experten geht von einer Zinserhöhung um weitere 25 Basispunkte auf 4,00 Prozent aus.

UBS übertrifft Erwartungen

Einmal mehr legte UBS ein sehr gutes Quartalsergebnis vor. «Das Ergebnis liegt wirklich über allen Erwartungen. Damit hat UBS die Latte für die Konkurrenz CS Group sehr hoch gelegt», sagte ein Händler. Credit Suisse dürfte am Mittwoch aber ebenfalls sehr gute Zahlen veröffentlichen, hiess es.

«Die Frage wird dann lauten: Wie viel davon ist schon im Kurs vorweg genommen», so ein Händler. Die UBS-Aktien kletterten 3,2 Prozent auf 113 Fr. und egalisierten damit das am 4. Oktober erreichte Rekordhoch. CS gewannen 0,9 Prozent.

Auch andere Finanzwerte tendierten freundlich, allen voran Zurich, die 2,7 Prozent vorrückten. Zurich gilt nach wie vor als eine der am günstigsten bewerteten Versicherungen. Swiss Life stiegen um 0,8 Prozent. Auch Swiss Life seien sehr attraktiv bewertet und würden, so Händler, immer wieder auch spekulativ gesucht.

Swissfirst schnellten 5,6 Prozent hoch. ABB, die zunächst weiter im Aufwind waren, schlossen um 0,1 Prozent tiefer mit 9,85 Franken. Vorübergehend hatten die Titel zum ersten Mal seit dem Sommer 2002 wieder über der Marke von zehn Fr. notiert.

Die Chemiewerte und Zykliker präsentierten sich durchzogen. Gewinnmitnahmen und die Zurückhaltung vor den Zwischenberichten prägten das Geschehen. Ciba, deren Ergebnis am Mittwoch ansteht, schlossen unverändert. Analysten rechneten mit einem Gewinnrückgang.

Clariant machten frühe Verluste wett und gingen 0,6 Prozent höher aus dem Handel. Sulzer büssten ein Prozent ein. Bei Fischer und Holcim setzte sich schliesslich ein festerer Trend durch.

Technologiewerte legen zu

Die Technologiewerte legten mehrheitlich zu. Die von Dell gesenkte Prognose und der anschliessende Kurseinbruch hatten keinen stärkeren Einfluss auf den Sektor. Micronas sanken um 1,3 Prozent, obwohl der Spezialchiphersteller künftig Aktien für Mitarbeiteroptionen über die Börse kaufen will. Kudelski, Logitech und Unaxis legten kräftig zu, während Ascom nachgaben.

Die defensiven Nestle, Novartis und Roche waren leicht höher. Nestle hat sein erstes Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen. Es wurden 2,784 Mio. Aktien mit einem Volumen von einer Mrd. Fr. erworben. Weitere und grössere Programme sollen folgen.

Novartis wird weiter auf Einkaufstour gesehen. Nach dem Angebot für die restlichen Chiron-Anteile solle sich der Konzern gemäss Medienberichten für den Pharmabereich von Altana interessieren. Novartis und Altana lehnten einen Kommentar ab.

(sda)

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