Schweizer Amnesty-Vertreter aus Tunesien ausgewiesen
Yves Steiner, Exekutivmitglied von amnesty international (ai) Schweiz, ist am Sonntagabend von den tunesischen Behörden nach Paris ausgewiesen worden.
Am Nachmittag war er bei Tunis von der Polizei festgenommen worden. Der Grund dafür war unklar.
Steiner habe per SMS mitgeteilt, er werde nach Paris ausgewiesen, sagte ai-Sprecherin Manon Schick am Sonntagabend der Nachrichtenagentur SDA. Vor seiner Ausweisung sei er im Innenministerium festgehalten worden.
Jean-Philippe Jeannerat, Sprecher des Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), hatte die Festnahme Steiners am Nachmittag bestätigt. Die Schweiz werde Steiner bei Bedarf im Rahmen des konsularischen Schutzes unterstützen, sagte Jeannerat.
Steiner hatte als Gast an der Generalversammlung der tunesischen ai-Sektion teilgenommen. Am Ende der Veranstaltung in Carthage, einem Vorort von Tunis, war er ohne Angaben von Gründen von Polizisten in Zivilkleidung festgenommen worden.
Steiner hatte in Tunis im vergangenen November nach Abschluss des Weltinformationsgipfels (WSIS) an einer Medienkonferenz die Menschenrechtsverletzungen in Tunesien kritisiert. (sda)