SchweizKrise bei Schweizer Arzneimittelversorgung – Behörde schlägt Alarm
Die bereits angespannte Arzneimittelversorgung hat sich weiter verschärft. Die wirtschaftliche Landesversorgung schlägt deshalb Alarm. Verschiedene Massnahmen werden geprüft.
- von
- Justin Arber
Darum gehts
Bereits seit einigen Jahren verschlechtert sich die Versorgungslage bei Arzneimitteln.
Die wirtschaftliche Landesversorgung hat die landesweite Arzneimittelversorgung nun als «problematisch» eingestuft.
Neben mittel- und langfristigen Massnahmen, wurde als kurzfristige Massnahme eine Taskforce gebildet.
Die wirtschaftliche Landesversorgung hat die Lage bei der Versorgung mit lebenswichtigen Arzneimitteln per Ende Januar 2023 als problematisch eingestuft. Hauptgründe für die Verschärfung liegen beim weltweiten Mangel an Antibiotika, der durch die Pandemie noch verstärkt wurde. «Dieses globale Problem sowie die aktuell starke und langandauernde Infektionswelle führen auch in der Schweiz dazu, dass die Nachfrage nicht mehr vollständig durch das Angebot gedeckt werden kann», heisst es in einer Medienmitteilung des Bundes.
Die Versorgungslage verschlechtere sich bereits seit mehreren Jahren stetig. Waren in den letzten Jahren noch die Spitäler von Versorgungsstörungen betroffen, sei dies zunehmend auch bei Apotheken, Arztpraxen oder der Behandlung zu Hause der Fall. Im Jahr 2022 wurden laut dem Bund neun Prozent mehr Engpässe bei lebenswichtigen Medikamenten gemeldet als noch 2019.
Neue Massnahmen
Als kurzfristige Massnahme wurde die «Taskforce Engpass Medikamente» gebildet, teilt der Bund am Mittwoch mit. Sie hat ihre Arbeiten unter der Leitung des Delegierten für wirtschaftliche Landesversorgung aufgenommen. «Sie konzentriert sich auf die Möglichkeiten rasch umsetzbarer und sofort wirksamer Massnahmen. Diese beziehen sich auf die einzelnen Störungen und können bestenfalls Linderung bringen», heisst es in der Mitteilung.
Mittel- und langfristige Massnahmen zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung werden bereits vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeinsam evaluiert. Dabei gehe es vor allem darum, die Störungen früher und breiter erfassen zu können, deren Management zu erleichtern sowie die Marktbedingungen insgesamt zu verbessern mit dem Ziel, weniger Störungen zu haben.
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