Handy-TarifeSchweizer bezahlen fast 2 Milliarden zuviel
Treue hat ihren Preis: Mit einem Wechsel zu einem günstigeren Mobilfunkanbieter liessen sich in der Schweiz fast 2 Milliarden Franken sparen. Doch die Schweizer halten an ihrem Anbieter und dem gewählten Abo fest. Sie sind meist auch zufrieden mit dem eigenen Anbieter.
Schweizer Handy-Nutzer bezahlen im Jahr 1,9 Mrd. Fr. zu viel fürs Telefonieren. Im Vergleich zum Vorjahr ging das Sparpotenzial lediglich um 200 Mio. Fr. zurück, wie eine Umfrage des Internet- Vergleichdienstes Comparis bei 5800 Handynutzern zeigt.
Der leichte Rückgang erklärt sich mit dem Boom von Smartphones wie dem iPhone. Beim Kauf eines solchen Geräts hätten viele Kunden auf eine anderes, günstigeres Abo gewechselt.
96 Prozent zahlen zuviel
Nur gerade 4 Prozent der Handykunden telefonierten mit dem für sie günstigsten Produkt, teilte Comparis am Sonntag mit. Mit anderen Worten: Alle anderen bezahlen zuviel.
Drei Viertel der Handykunden würden mit einem Prepaid-Abo am wenigsten bezahlen. Gleiches gilt für das Surfen im Internet. Lasse man bei den Berechnungen diese Prepaid-Angebote ausser Acht und berücksichtigt nur die jeweils günstigsten Abos, ergebe sich immer noch ein Sparpotenzial von 1,5 Mrd. Franken.
Mit Anbieter zufrieden
In der Comparis-Umfrage zeigten sich die befragen Mobilfunk- Kunden zufrieden mit ihrem Anbieter. Am besten schnitt bei dieser Frage wie im Vorjahr das Prepaid-Angebot der Migros ab. Zum ersten Mal bewertet wurde dieses Jahr Aldi und landete gleich auf Platz 2.
Auf dem dritten Platz ist Yallo. Ebenfalls noch gute Noten erhielt die Swisscom, die restlichen bewerteten Anbieter wiesen befriedigende (Coop, Lebara, Sunrise) oder genügende Noten (Orange, Tele2) auf.
Nur gerade 15 Prozent der Befragten gaben an, dass sie den Anbieter auf den nächstmöglichen Termin wechseln wollen. 62 Prozent wollen beim bisherigen Anbieter bleiben. Die Unterschiede zwischen den drei grossen Anbietern sind indes sehr gross: Während nur 8 Prozent der Swisscom-Kunden von ihrem Anbieter weg wollen, sind es bei Sunrise 21 Prozent und bei Orange sogar 27 Prozent. (sda)