IWF-HerbsttreffenSchweizer Delegation reist zufrieden zurück
Die Schweizer Delegation ist mit dem Verlauf des Herbsttreffens des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank zufrieden. Der Schweizer Sitz im Exekutivrat ist laut Bundesrat Merz nicht besonders gefährdet.
Anlässlich des Herbsttreffens des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank betonte Finanzminister Hans-Rudolf Merz die Bedeutung des IWF für die Schweiz. Befürchtet wird, dass die G-20, die Gruppe der wirtschaftsstärksten Länder, vermehrt im Alleingang Entscheide fällt, wenn im Rahmen der IWF- und Weltbanktreffen keine Lösungen gefunden werden.
In der Frage der Sitzverteilung im Exekutivrat, in dem auch die Schweiz vertreten ist, wurden am Treffen in Washington keine Fortschritte erzielt.
Finanzminister Hans-Rudolf Merz gab sich aber zuversichtlich, dass die Schweiz mit ihrer Stimmrechtsgruppe weiter im Gremium Einsitz nehmen wird. Es würden keine Modelle für eine Neuverteilung der Sitze diskutiert, bei der die Schweiz nicht mehr im Rat wäre, sagte Merz am Freitag vor Schweizer Medienvertretern.
Fragile Erholung
Im Weiteren wurde in Washington die Weltwirtschaftslage besprochen. Der Präsident der Direktion der Schweizer Nationalbank, Philipp Hildebrand, sagte vor Medienvertretern, die Erholung der Wirtschaft setze sich fort, sie sei aber fragil.
Die Weltwirtschaft stehe vor einer doppelten Herausforderung: Ungleichgewichte müssten sowohl intern wie global abgebaut werden, führte Hildebrand aus.
Zum einen müsse in vielen Ländern eine Reduktion der öffentlichen Nachfrage zugunsten der privaten einsetzen. Gleichzeitig müssten Länder mit externen Überschüssen - wie China - ihre Binnennachfrage stärken und Länder mit externen Defiziten - wie die USA - ihre Exportfähigkeit verbessern, sagte Hildebrand.
Die Ungleichgewichte und die fragile Situation verlangten nach einem Klima des Vertrauens und der Kooperation, forderte IWF-Chef Dominique Strauss an der Tagung in Washington wiederholt.
Im Falle der Auseinandersetzung zwischen China und den USA um den Wert des Yuan sei es deshalb nicht angebracht, von einem Währungskrieg zu reden, sagte die Sprecherin des Finanzministers, Tanja Kocher der Nachrichtenagentur SDA am Samstag.
UBS kein Thema mehr
Merz traf auf seiner letzten Reise auch noch einmal mit dem US- Finanzminister Timothy Geithner zusammen.
Der Steuerstreit zwischen der Schweiz und Amerika um Konten amerikanischer Steuersünder bei der Schweizer Grossbank UBS scheint indes beigelegt. Im Gespräch zwischen Merz und Geithner sei die UBS kein Thema mehr gewesen, sagte Kocher. Der Bundesrat fliegt in der Nacht auf Sonntag in die Schweiz zurück.
(sda)