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Schweizer Politiker: Die Besten unter den Schlechtesten

Frauen vertrauen ihnen, Männer auch. Auf der Vertrauensskala stehen die Götter in Weiss ganz oben. Und Politiker ganz unten. Knapp gefolgt von der Berufsgruppe der Journalisten. Das will eine Studie herausgefunden haben.

Mit einem Durchschnittswert von 3,2 und 3,1 verbuchten Mediziner und Pädagogen auch in diesem Jahr über alle Länder hinweg den grössten Vertrauensindex, wie aus der am Freitag veröffentlichten Umfrage der GFKK in 17 europäischen Ländern und den USA hervorgeht. Der Index basiert auf einer Skala von 1 «misstraue sehr» bis 4 «vertraue sehr».

Mit einem Wert von jeweils 2,9 folgen Polizei und Militär vor Kirchenvertretern (2,7), Juristen (2,4) und Journalisten (2,2). Mit einem Vertrauensindex von lediglich 1,7 stehen Politiker ganz unten auf der Liste, noch hinter den Top-Managern mit 2,1.

Wie aus der GfK-Umfrage weiter hervorgeht, variiert das Ansehen der einzelnen Berufsgruppen von Land zu Land ganz erheblich. Die Politiker schnitten in Bulgarien sowie Tschechien und Italien am schlechtesten ab. Auch in der Schweiz erhielten die Politiker den schlechtesten Wert der neun bewerteten Berufsgruppen. Immerhin sprachen ihnen aber 35 Prozent das Vertrauen aus und damit deutlich mehr als in den anderen Ländern. Den nächstbesten Wert erreichten die Politiker mit 29 Prozent in Dänemark. In Deutschland vertrauen wie im Vorjahr nur zehn Prozent ihrer politischen Führung.

Ärzte geniessen wiederum den besten Ruf in Belgien und Schweden mit mehr als 90 Prozent Zuspruch, haben aber das geringste Ansehen in Bulgarien (71 Prozent). In der Schweiz vertrauen mit 85 Prozent dieser Berufsgruppe ebenfalls am meisten. Der Wert liegt knapp über dem westeuropäischen und dem us-amerikanischen Schnitt.

Lehrer haben dagegen den besten Ruf in Rumänien und Belgien und den schlechtesten in Italien und den Niederlanden. Die Schweizer Befragten setzten sie ebenfalls auf den zweiten Platz. 79 Prozent sprachen ihnen das Vertrauen aus, drei Prozent mehr als der Polizei. In der Schweiz wurde den verschiedenen Berufsgruppen durchwegs grösseres Vertrauen ausgesprochen als im Schnitt der westeuropäischen Länder. Einzige Ausnahme ist das Militär. Dort liegt der Wert mit 57 Prozent zehn Prozentpunkte unter dem Schnitt und wird nur von den Niederlanden unterboten. In Belgien und Dänemark vertrauen ebenfalls nur 57 Prozent den Militärs.

Für die jährliche Erhebung befragten die GfK-Forscher zwischen März und Mai dieses Jahres insgesamt 16.481 Menschen. (dapd)

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