Social-Media-Schleichwerbung Schweizer Promis werben besonders plump
Auf ihren Instagram- und Facebook-Accounts werben Prominente nicht selten für bestimmte Produkte. So auch die Schweizer – sie tun es oft unbeholfen.
- von
- lme
«Ich mach meine Wimpernextensions nun doch wieder bei Mari Lu», schreibt Fitness-Queen Anja Zeidler auf ihrer Facebook-Seite und postet dazu ein Bild von sich im Auto – natürlich mit schönen, vollen Wimpern.
Auch Xenia Tchoumitcheva lässt uns an ihrem Lieblingsprodukt teilhaben und veröffentlicht auf Instagram folgenden Post: «Schlürfe frischen Milchkaffee und denke an meine Mutter, die immer zu mir steht. Sie ist meine grosse Inspiration.» Hübsch wie immer hält sie dabei ein Kafffee-Milchgektränk einer grossen Schweizer Molkerei in die Kamera.
«Wunderschöner Aufenthalt hier. Liebe diesen Ort»
Ex-Miss Christa Rigozzi schwärmt in den sozialen Medien ebenfalls über schöne Dinge. Offensichtlich war die Tessinerin letzthin in einem Hotel in Kandersteg. Zusammen mit sieben Bildern einer Hotel-Suite schreibt sie: «Wunderschöner Aufenthalt hier. Liebe diesen Ort.»
Es kann durchaus sein, dass die drei Schweizer Prominenten mit solchen Beiträgen ihre ehrliche Freude an einem Produkt oder Ort zum Ausdruck bringen wollen. Realistischer ist aber, dass es sich um bezahlte Werbe-Posts handelt. Das stösst auch dem Social-Media-Experten Chris Beyeler, Teamleiter Marketing bei My Sign, etwas sauer auf: «Für mich wäre die Werbung dann gut, wenn sie nicht direkt als Werbung wahrgenommen werden würde», sagt der Experte.
Internationale Stars sind professioneller
Bei der Analyse der drei Bespiele stellt Beyeler vor allem Xenia Tchoumitcheva ein gutes Zeugnis aus: «Ich finde das Beispiel von Xenia weniger störend als das von Anja Zeidler, wo direkt der Preis und die URL im Zentrum stehen. Fairerweise gibt Xenia Tchoumitcheva an, dass der Post gesponsert ist, aber das fällt nicht weiter auf.»
Nicht nur Schweizer Prominenz zeigt auf Facebook oder Instagram medienwirksam Produkte. Auch internationale Stars präsentieren sich gern mit dicken Autos, Designermode oder mit Koffern am Flughafen und werden dafür entlöhnt.
Nur belassen sie es dabei, sich zusammen mit dem Produkt wirken zu lassen und verzichten in den allermeisten Fällen darauf, knackige Werbetexte zum Post zu schreiben. Vielleicht begreifen die Schweizer eines Tages auch, dass Werbung auf Social Media so viel eleganter geht.