GastronomieSchweizer Restaurants werden im Netz immer gnadenloser bewertet
Ein Grossteil der Online-Bewertungen fällt zwar positiv aus, doch es zeigt sich ein Trend: Gäste bewerten Schweizer Restaurants negativer und extremer.
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Darum gehts
Über 80 Prozent der Online-Bewertungen für Restaurants sind positiv, ein kleiner Prozentsatz negativ.
Der Anteil an negativen Bewertungen steigt allerdings an.
Wichtig sind den Gästen eine gute Bedienung sowie eine Vielfalt auf der Menükarte.
Das Schweizer Unternehmen re:spondelligent hat knapp 500’000 Restaurantbewertungen analysiert. Es kommt zum Schluss, dass Gäste nicht immer Verständnis für den Fachkräftemangel zeigen und Restaurants negativer bewerten.
Auch wenn der Anteil positiver Bewertungen mit vier und fünf Sternen immer noch 84 Prozent ausmache, zeige sich ein Trend: Gäste bewerteten negativer und extremer. Der Anteil an gefürchteten 1-Sterne-Bewertungen sei in den letzten Jahren um drei Prozentpunkte auf sieben Prozent angestiegen, heisst es in der Medienmitteilung vom Mittwoch.
Die 20-Minuten-Community erzählt, wie lange sie auf die Rechnung wartet.
Internationale Gäste sind zurück
Dabei zeigt sich, dass die Kritik gerne von Gästen unter dem Label «Preis-Leistung» verpackt wird. Dies aber vor allem bezogen auf die Serviceleistung. Die Gäste haben demnach das Gefühl, dass sie für ihr Geld weniger bekommen. Fehler in Rechnungen, falsche Bestellungen und lange Wartezeiten würden dazu führen, dass der Restaurantbesuch als mieses Erlebnis abgestempelt werde.
Trotz Aufhebung der Corona-Massnahmen wurden im letzten Jahr weniger Bewertungen abgegeben. Die Studie von re:spondelligent sieht einen Grund dafür bei den ausbleibenden Gästen in Tessiner Restaurants. In Ascona seien Gastrobetriebe etwa ein Drittel weniger oft bewertet worden als noch während der Pandemie.
Profitiert haben dafür grosse Städte. So verzeichneten Zürcher Restaurants mehr Gästefeedbacks und in Interlaken erhielten Restaurants gar 30 Prozent mehr Rückmeldungen online. Zurück sind vor allem die internationalen Gäste. In der Deutschschweiz machen englischsprachige Restaurantbewertungen rund ein Drittel der Gesamtbewertungen aus. In Genf sind die Gästerückmeldungen auf Arabisch wieder unter den Top fünf zu finden.
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St. Galler Restaurants top, Luganos Restaurants Flop
Auch in diesem Jahr wurden die Restaurants in St. Gallen von ihren Gästen am besten bewertet, von allen 48 analysierten Städten in der Schweiz, Deutschland und Österreich. «Den Unterschied machen das Essen und das Ambiente, die positiver bewertet werden als sonst wo», schreibt re:spondelligent.
Am kritischsten bewertet wurden Betriebe in Lugano. Vor allem Einheimische zeigten sich wenig angetan vom Essen oder dem Service einiger Restaurants.
Wenn vegetarische oder vegane Gerichte fehlen
Gäste erwarten zunehmend eine grosse und hochwertige Auswahl an fleischlosen Gerichten. Fehlen diese oder gibt es lediglich eine Abwandlung des Fleischgerichts, fallen die Bewertungen heftig aus und das Restaurant ist künftig keine Option mehr.
Dafür sind digitale Tools in der Gastronomie weiter auf dem Vormarsch. Online zu reservieren und auf dem Smartphone zu bestellen, ist heute schon weitverbreitet zu finden. Ausserdem reagieren Restaurants in über 16 Prozent der Fälle auf Online-Reviews. Dieser Trend wurde allerdings durch fehlende Ressourcen etwas gebremst.
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