KonsumSchweizer sind noch immer zuversichtlich
Der Privatkonsum hat sich im September leicht erholt. Felix Brill, Leiter UBS Economic Research Schweiz, erklärt warum.
- von
- Dajan Roman
Im September haben die Schweizer wieder mehr konsumiert. Warum?
Felix Brill: Die Schweizer haben öfter in Hotels übernachtet und vor allem mehr Autos gekauft. Autoverkäufe sind immer ein guter Hinweis darauf, wie die Konsumenten ihre eigene Situation einschätzen.
Wie sieht diese aus?
Felix Brill: Die Schweizer sind bezüglich ihrer Arbeitsplatzsituation nach wie vor positiv eingestellt. Die Beschäftigung nimmt immer noch zu und in vielen Branchen ist mit einer Reallohnerhöhung zu rechnen. Zudem geht die Teuerung zurück. Das Benzin ist billiger geworden, was sich positiv auswirkt, weil es Kaufkraft freisetzt.
Wie geht es jetzt weiter?
Felix Brill: Wir erwarten, dass der Konsum auch im nächsten Jahr zulegt, wenn auch nur leicht. Damit hilft er, den allgemeinen Wirtschaftsabschwung aufzufangen. Der Konsum hängt der Konjunktur stets nach und ist generell weniger starken Schwankungen ausgesetzt. Schliesslich bleibt der Bedarf an Gütern des täglichen Gebrauchs stabil.
Der Konsum rettet also unsere Wirtschaft?
Felix Brill: Zumindest unterstützt er sie. Ein erhebliches Risiko für die Konjunktur wäre ein markanter Stimmungsumschwung der Konsumenten: Wenn sie das Geld sparen, anstatt es auszugeben, verstärkt dies den Abschwung noch weiter.