Schweizer Touristen erlebten Terror in Amman hautnah mit

Aktualisiert

Schweizer Touristen erlebten Terror in Amman hautnah mit

Eine zehnköpfige Reisegruppe aus Riehen BS hat den Bombenanschlag auf eine Hochzeitsgesellschaft in einem Hotel in Amman hautnah miterlebt.

Die fünf Rentnerpaare aus Riehen reisen seit Jahren zusammen. «Mit einer schönen Reise entfliehen wir jedes Jahr dem düsteren November», sagte Robert Gassmann (73) gestern am Telefon aus Amman zu 20 Minuten. Dass die Flucht vor dem Schweizer Nebel sie mitten in den Terror führte, ahnten sie noch nicht, als sie am Mittwochabend im Luxushotel Radisson SAS in der jordanischen Hauptstadt ankamen.

Auf dem Weg zum Nachtessen beobachtete die Gruppe aus der Schweiz die jordanische Hochzeitsgesellschaft: «Es wurde fröhliche Musik gespielt, die Braut war wunderschön», berichtet Gassmann.

Zehn Minuten nachdem sich die Schweizer Reisegruppe zum Abendessen gesetzt hatte, gab es plötzlich einen Riesenknall. Das Personal

habe sie jedoch aufgefordert, weiterzuessen, so Gassmann. «Erst als schwerbewaffnete Polizisten eintrafen, begriffen wir, dass etwas Schlimmes passiert sein musste», berichtet der Schweizer Tourist. «Als wir auf unsere Zimmer gingen, sahen wir blutüberströmte Menschen.» Was geschehen war, erfuhr er aber erst, als sein besorgter Sohn ihn aus der Schweiz anrief: «Auf CNN sah ich dann Bilder unseres Hotels.»

Das jordanische Brautpaar überlebte den Anschlag verletzt, verlor aber beide Väter. Die Schweizer Rentner haben sich entschieden, ihre Reise durch Jordanien fortzusetzen: «Wir lassen uns von Terroristen nicht einschüchtern.»

Marco Lüssi

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