Schweizer U20 mit Startsieg
Die Schweizer U20 Eishockey Nationalmannschaft hat zum Auftakt der WM in Schweden Weissrussland mit 4:1 besiegt. Bei den Schweizern erzielten mit Yannick Weber und Juraj Simek die «kanadischen Verstärkungen» drei Tore.
Der Auftakt in die Partie war der erwartet zähe. Die Weissrussen, die am Vortag in ihrer Eröffnungspartie den Vorjahresdritten Finnland 4:3 bezwungen hatten, zogen sich weit in eigene Zone zurück und lauerten auf Konter. Die Taktik zahlte sich 89 Sekunden vor Ende des Startdrittels erstmals aus: Der von der Strafbank zurückgekehrte Yannick Weber sorgte an der eigenen blauen Linie für einen kurzen Moment der Konfusion, den Andrej Stas, von Dimitri Schumski ideal lanciert, zum Führungstreffer nutzte.
Ausgerechnet in Unterzahl fanden die Schweizer auch resultatmässig in die Partie. Juraj Simek umspielte vier Weissrussen und erwischte dann auch denn bis dahin stark aufspielenden Keeper Waleri Pronin zwischen den Beinen. Die Wende zum Erfolg realisierte 32 Sekunden später Fadri Lemm abermals mit einem herrlichen Solo. Zwei Kraftakte zur Spielmitte hatten der SEHV-Auswahl gereicht, um die Partie in die gewünschten Bahnen zu lenken. «Wir haben für solche Situationen 'Extraspieler'», erklärte Köbi Kölliker nach dem Spiel.
Die Weissrussen waren im Schlussabschnitt nicht mehr zu einer entscheidenden Reaktion fähig. Die Müdigkeit nach dem Coup am Stephanstag gegen Finnland war - einmal im Rückstand - ein zu grosser Faktor im Spiel der Osteuropäer. Schon in jener Partie hatte Kölliker «statische Phasen» im Spiel Weissrusslands ausgemacht. Immer wieder erarbeiteten sich die Schweizer dank ihrer grösseren Schnelligkeit Chancen, von denen Weber gleich zu Beginn des Schlussabschnitts und Simek (51.) zur Entscheidung nutzten. «Es ist immer wichtig mit einem Sieg in ein Turnier zu starten», zeigte sich Kölliker hernach erleichtert.
Entscheidend war letztlich der Doppelschlag von Lemm und vor allem Simek, der den wichtigen Ausgleich realisierte. «Jetzt ist genug», habe er sich im Moment vor seinem Energieanfall gedacht, erklärte der gebürtige Slowake. Die beiden Tore seien gleichsam ein «Pump up» für die Schweizer (»Wir waren zu Beginn zu angespannt.») gewesen, befand Simek, der seit dieser Saison in der kanadischen Juniorenliga spielt und dort in 32 Partien bereits 40 Punkte verbuchte (22 Tore/18 Assists). «Ich möchte diese Erfahrung von der höheren Geschwindigkeit auf den kleineren Eisfeldern in die Nationalmannschaft einbringen», erklärte Simek. «Es ist mein Ziel für diese WM, im Team ein Leader zu sein.» Und die Überraschungen von Deutschland (2:1 gegen Titelfavorit USA) und Weissrusslands gegen Finnland hätten auch den Schweizern gezeigt, dass auf für sie in diesem Turnier einiges möglich sein kann.
Eishockey U20-WM in Schweden
Schweiz - Weissrussland 4:1 (0:1, 2:0, 2:0)
FM Mattsson Arena, Mora. - 954 Zuschauer. - SR Ritchie (USA), Anisimow/Schröter (Russ/De).
Tore: 19. Stas (Schumski/Ausschluss Abakuntschik!) 0:1. 29. (28:59) Simek (Ausschluss Weber!) 1:1. 30. (29:31) Fadri Lemm (Grossmann) 2:1. 41. (40:27) Weber (Schilt, Kellenberger/Ausschlüsse Filin, Korobow; Grossmann) 3:1. 51. Simek (Kellenberger) 4:1.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 Minuten gegen Weissrussland.
Schweiz: Berra; Weber, Josi; Schilt, Grossmann; Welti, Morandi; Maurer; Simek, Kellenberger, Bürgler; Sciaroni, Steinmann, Fadri Lemm; Bonnet, Bykow, Augsburger; Jacquemet, Froidevaux, Friedli; Lötscher.
Weissrussland: Pronin; Stasenko, Schwedow; Korobow, Schumski; Gawrilenok, Korotki; Syrej; Abakuntschik, Stas, Filin; Wiolenti, Komarow, Woroschilow; Ilin, Stefanowitsch, Musienko; Kostizin, Schurko, Magdejew.
Bemerkungen: Pfostenschuss: 39. Bürgler. Lattenschuss: 49. Gawrilenko. - 30. Timeout Weissrussland.
(fox/si)