Pistole und 500 Schuss MunitionSchwer bewaffneter Mann nahe US-Capitol festgenommen
Die Polizei nahm in Washington unweit des US-Capitols einen Mann fest. Dieser war schwer bewaffnet und hatte gefälschte Zugangsberechtigungen für die Vereidigungszeremonie an diesem Mittwoch vorgezeigt.
Wenige Tage vor der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Joe Biden ist in der Hauptstadt Washington ein bewaffneter Verdächtiger festgenommen worden. Der Mann aus dem Bundesstaat Virginia habe am Freitagabend einen unweit des US-Capitols errichteten Kontrollpunkt der Polizei angefahren, wie aus einem Polizeibericht hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach hatte er eine geladene Pistole und 500 Schuss Munition bei sich. Zudem stellte die Polizei Schrot-Munition sicher. Die Festnahme sei unter anderem erfolgt, weil weder die Schusswaffe noch die Munition registriert war. Zudem habe der 31-Jährige keinen Waffenschein, erklärte eine Polizeisprecherin.
Der Nachrichtensender CNN berichtete, der Mann habe eine gefälschte Zugangsberechtigung für die Vereidigungszeremonie an diesem Mittwoch vorgezeigt. Die Polizei sprach lediglich von einem Ausweis, der nicht von einer Regierungsbehörde ausgestellt gewesen sei.
Veranstaltung mit maximalem Sicherheitsaufgebot
Nach der Erstürmung des US-Capitols durch Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump am 6. Januar mit mehreren Todesopfern ist die Sorge vor weiteren Gewaltakten rund um die Vereidigung Bidens gross. Im Zentrum der Hauptstadt, wo sich das Weisse Haus und das Capitol sowie eine grosse Freifläche mit verschiedenen Wahrzeichen befindet, wurden drastische Sicherheitsmassnahmen ergriffen. Neben Kontrollposten der Polizei wurden Metallzäune und Beton-Barrikaden errichtet. Tausende Mitglieder der Nationalgarde – die zur Reserve der US-Armee gehört – wurden abgestellt, um den Kongresssitz zu schützen.
Mit Bussen und Flugzeugen sind Mitglieder der Nationalgarde am Samstag in der US-Hauptstadt eingetroffen. In den vergangenen 72 Stunden brachten mehr als 130 Flüge der US-Air Guard mindestens 7000 Einsatzkräfte zu einem Stützpunkt nach Maryland, wie US-Beamte nur unter der Zusicherung schildern wollten, anonym zu bleiben. Tausende weitere Einsatzkräfte waren in Bussen und Lastwagen des Militärs auf den Highways in Richtung Washington unterwegs.
Die Amtseinführung an der Westseite des Capitols ist auch unter normalen Umständen eine Veranstaltung mit maximalem Sicherheitsaufgebot. In diesem Jahr gilt das angesichts der jüngsten Ausschreitungen aber in besonderem Masse – auch wenn die Zeremonie wegen der Corona-Pandemie ohne das sonst übliche Massenpublikum stattfindet. Bei der Amtseinführung hat der für den Schutz des Präsidenten zuständige Secret Service die Federführung über die Sicherheitsvorkehrungen.