DeutschlandSchwere Ausschreitungen – Fans werfen Pyros und versuchen Platz zu stürmen
Arminia Bielefeld geht beim SV Wehen Wiesbaden sportlich unter. Die Bielefeld-Fans sorgen für einen minutenlangen Unterbruch, der Verein entschuldigt sich später.
Hier zu sehen: Bielefeld-Fans werfen Pyros nach dem Schlusspfiff auf das Spielfeld. Das taten sie schon während der Partie.
Darum gehts
Die Arminia Bielefeld steht vor dem Abstieg in die 3. Liga.
Im Relegations-Hinspiel kam es zu unschönen Aktionen der Bielefeld-Fans.
Die Partie musste für 21 Minuten unterbrochen werden.
Begleitet von schweren Ausschreitungen der eigenen Fans ist Zweitligist Arminia Bielefeld vom SV Wehen Wiesbaden vorgeführt worden. Der Bundesliga-Absteiger des Vorjahres steht nach einem blamablen 0:4 im Relegations-Hinspiel vor dem Absturz in die 3. Fussball-Liga und muss vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag auch noch die Verfehlungen seiner Anhänger aufarbeiten, die für eine 21-minütige Spielunterbrechung sorgten.
Nach dem vierten Gegentor schossen Arminia-Fans Pyrotechnik auf den Rasen, einige versuchten, auf den Platz zu gelangen. Schiedsrichter Benjamin Brand schickte beide Teams daraufhin in die Kabine. Welche Auswirkungen die Vorgänge auf das Rückspiel am kommenden Dienstag haben, blieb zunächst offen.
Unschöne Szenen im Relegations-Hinspiel zwischen Bielefeld und Wiesbaden.
«Es ist unfassbar schwer»
Ivan Prtajin in der sechsten Minute, Johannes Wurtz (50.), Benedict Hollerbach (60.) und John Iredale (82.) trafen für die couragierten Hessen, die nun beste Chancen auf den dritten Aufstieg in die 2. Liga nach 2007 und 2019 haben. Bielefelds Fans, die schon zuvor zweimal eine Spielunterbrechung provoziert hatten, skandierten schon während der Partie: «Wir haben die Schnauze voll.»
Arminia Bielefelds Captain Fabian Klos äusserte nach dem Debakel Verständnis für die heftige Reaktion der eigenen Fans. «Die Fans reagieren auf das, was dieses sogenannte Team heute auf den Platz gebracht hat», sagte das 35 Jahre alte Vereinsidol im TV-Sender Sky. «Es ist unfassbar schwer. Gott sei Dank ist niemand zu Schaden gekommen.»
Bielefeld entschuldigt sich
Bielefelds Trainer Uwe Koschinat verurteilte die Reaktion der eigenen Fans zwar, äusserte aber ebenfalls Verständnis. «Da kann es keine zwei Meinungen geben, dass das heute nicht in Ordnung war. Aber die Ursache haben ja wir gegeben», sagte er bei Sky. «Die Menschen haben keine Toleranzgrenze mehr, das zu ertragen, was wir heute oder letzte Woche angeboten haben. Sie nehmen viel auf sich und wir haben heute das zweite Mal auf ganzer Linie versagt.»
In der Nacht auf Samstag äusserte sich die Arminia dann noch auf Twitter. «Wir können uns für die Geschehnisse auf und neben dem Platz nur entschuldigen», heisst es in einem Tweet. Und: «Es gehört zu unserer Verantwortung, alles gründlich aufzuarbeiten und dann auch nach Kenntnis aller Ereignisse einzuordnen.»
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