Zug impft alle ab 45Schwere Corona-Erkrankungen bei Jüngeren – jetzt handeln Zug und Uri
Weil immer häufiger 45 bis 65 Jahre alte Corona-Infizierte schwer erkranken, öffnet man in Zug und Uri die Corona-Impfung für die breite Bevölkerung. Während in Uri ab 50 geimpft wird, werden in Zug bereits Impftermine für über 45-Jährige vergeben.
- von
- Cheyenne Wyss
- Gianni Walther
Darum gehts
In den letzten Wochen hat die Zahl der schweren Verläufe bei Personen unter 65 Jahren und ohne Vorerkrankung erhöht.
Ab dieser Woche können in Zug die ersten Impftermine für Personen über 45 Jahre vergeben werden.
Ab Mittwochmorgen können sich alle über 50 Jahre alten Urnerinnen und Urner für einen Impftermin anmelden.
Die Kantone Zug und Uri machen die Corona-Impfung nun auch für jüngere Menschen zugänglich, weil in den vergangenen Wochen ein Anstieg der Hospitalisationen von Personen unter 65 Jahren festgestellt wurde. Während in Uri ab Mittwochmorgen die über 50-Jährigen zum Zug kommen, können sich in Zug bereits über 45-Jährige für die Impfung ab dieser Woche anmelden, teilen die Kantone am Mittwoch mit.
In den vergangenen Wochen wurde im Kanton Uri ein Anstieg der Hospitalisationen von Personen zwischen 50 und 60 Jahren festgestellt, heisst es in einer Mitteilung. In Zug hat sich die Zahl der schweren Verläufe bei Personen unter 65 Jahren und ohne Vorerkrankungen spürbar erhöht. «In der letzten Woche waren 70 Prozent der hospitalisierten Corona-Patientinnen und -Patienten im Kanton Zug unter 60 Jahre alt. In der ersten Welle im Frühling 2020 lag dieser Anteil noch unter 30 Prozent», heisst es beim Kanton Zug auf Anfrage. Vermehrt müssen auch Personen zwischen 45 und 65 Jahren ohne chronische Erkrankungen mit einer Corona-Infektion im Spital behandelt werden, teilt der Kanton hier mit.
«Schwere Verläufe verhindern und Gesundheitswesen entlasten»
«Die Erstimpfungen der priorisierten Gruppen sind zum grossen Teil abgeschlossen, weshalb die nächste Öffnung bei den Impfgruppen möglich ist», schreibt der Kanton Zug in seiner Mitteilung weiter. Nun solle sich die allgemeine Bevölkerung impfen lassen können. «Alle Personen über 45 Jahren können sich ab sofort anmelden. Die Impftermine werden dann fortlaufend vergeben.»
Die Zuger Impfstrategie verfolge zwei Ziele: «Schwere Verläufe zu verhindern und das Gesundheitswesen zu entlasten», führt der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister aus. «In Zug bemühen wir uns, die gelieferten Impfdosen möglichst rasch zu verimpfen. Durch den effizienten Betrieb im Impfzentrum gelingt dies sehr gut, weshalb nun diese Öffnung auf die nächste Gruppe möglich ist», so Pfister.
Das heisst aber nicht, dass in Zug die Impfung der älteren Personengruppen abgeschlossen ist: «Wir betonen aber, dass noch nicht alle über 65-jährigen Zugerinnen und Zuger geimpft sind – sondern nur die, welche sich auch angemeldet haben.» Weil nach bald vier Monaten Impftätigkeit im Kanton Zug die Erfahrungen durchaus positiv seien, sind alle Personen über 65 Jahre sowie Personen mit chronischen Erkrankungen nach wie vor aufgerufen, sich impfen zu lassen. «Am eindrücklichsten zeigt sich dies in den Pflegeheimen: Seit die Mehrheit der Bewohnenden dort geimpft ist, kommt es kaum mehr zu schweren Krankheitsverläufen», so der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri. Impfwillige Zugerinnen und Zuger über 45 können sich hier online anmelden.
Nach wie vor hohe Fallzahlen in Uri
In der Mitteilung des Kantons Uri heisst es: «Die Öffnung der Anmeldemöglichkeit für Personen über 50 Jahren soll diese Bevölkerungsgruppe im Fall einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen und einen schweren Verlauf der Erkrankung verhindern». Angesichts der aktuellen epidemiologischen Lage in Uri, mit nach wie vor hohen Fallzahlen, empfehle der Regierungsrat und der Sonderstab allen Impfberechtigten, sich für die Impfung anzumelden. Die Anmeldungsmöglichkeit für die übrige Urner Bevölkerung sei in der ersten Maihälfte vorgesehen. Impfwillige Urnerinnen und Urner über 50 können sich beim Impfzentrum im Kantonspital unter +41 (0) 41 875 50 70 ober bei ihrer Hausarztpraxis melden.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?
Hier findest du Hilfe:
BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00
BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92
Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona
Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige
Hotline bei Angststörungen und Panik, Tel. 0848 801 109
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Tel. 143
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