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Schwerste Dürre seit 30 Jahren in Norditalien

Die schwerste Dürre seit 30 Jahren in Norditalien droht mehrere Wasserkraftwerke am Fluss Po zum Stillstand zu bringen.

Ein Kraftwerk bei Piacenza produziert wegen Niedrigwasser lediglich 20 Prozent der normalen Strommenge. «Wegen der Trockenheit verlieren wir 1,5 Millionen Kilowatt pro Tag. Da ist nichts zu machen: Ohne Wasser können wir nicht produzieren», klagt Kraftwerks-Direktor Daniele Mari gegenüber der italienischen Zeitung «La Repubblica».

«Wenn sich das Wetter nicht in den nächsten Wochen ändert, besteht die Gefahr von Stromausfällen», schreibt das Blatt. Der Po führe weniger Wasser als im historischen Hitze- und Dürrejahr 2003. Um Ausfälle zu vermeiden, fordern Kraftwerks-Betreiber, dass die Rückhaltebecken in den Alpen geöffnet werden.

Verheerend seien auch die Folgen für die Landwirtschaft: Die Bauernverbände rechnen mit finanziellen Schäden in Höhe von Hunderten Millionen Euro. Vor allem die Mais- und die Weizenernte sei akut bedroht. Verstärkt wird die Trockenheit durch die Hitze: Seit Wochen ist es fast ununterbrochen über 30 Grad heiss.

Insgesamt sind sieben der 20 Regionen Italiens von der Dürre betroffen, besonders aber die Lombardei, Piemont und Ligurien. Kritisch sei die Lage auch auf der Mittelmeerinsel Sardinien. (sda)

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