Riccione (Italien)Schwestern (15 und 17) werden nach durchtanzter Nacht von Zug getötet
Tragödie in Riccione bei Rimini: Zwei Teenager wollten nach einem Besuch in einem Club am Sonntagmorgen am Bahnhof die Geleise überqueren, als sie von einem Schnellzug erfasst wurden. Die beiden wurden sofort getötet.
Darum gehts
Es war sieben Uhr morgens, als der Lokführer des Hochgeschwindigkeitszuges in Richtung Mailand durch den Bahnhof von Riccione raste und zwei Frauen sah, die sich auf den Geleisen befanden. Sofort leitete er eine Vollbremsung ein, doch es war viel zu spät: Der Schnellzug, ein Freccia Rossa, erfasste die beiden mit rund 200 Stundenkilometern und tötete sie auf der Stelle.
«Ich sah die beiden, wie sie über das Trassee zum Gleis 2 torkelten, weil dort der Zug nach Ancona hielt», berichtet ein Augenzeuge gegenüber dem «Corriere di Romagna» in einem Video. «Dann hörte ich das Pfeifen des nahenden Schnellzuges und schrie den Mädchen zu, um sie zu warnen, aber es war zu spät.» Dann habe es einen grossen Knall gegeben. Die jungen Frauen seien unsicher auf den Beinen gewesen.
Die Opfer sind Alessia (15) und Giulia P. (17), zwei Schwestern aus der Kleinstadt Castenaso bei Bologna. Gemäss italienischen Medien zeigen zahlreiche gemeinsame Bilder in sozialen Medien, dass die beiden sehr eng verbunden waren. Die Mädchen hatten die Nacht in der Disco «Peter Pan» durchgefeiert und waren auf dem Heimweg. Giulia, der älteren der beiden, war zuvor die Handtasche mit ihrem Portemonnaie und dem Handy gestohlen worden, wie sie einem Barkeeper erzählte. Sie habe ihm gegenüber angegeben, es gehe ihr nicht gut. Dank der SIM-Karte aus dem zweiten Handy von Alessia konnten die Mädchen identifiziert werden. Später bestätigte ihr Vater, ein Transportunternehmer, vor Ort ihre Identität.
Der Zugverkehr zwischen Rimini und Cattolica in Richtung Ancona war bis 12.30 Uhr unterbrochen. Die Polizei nahm Ermittlungen auf, Forensiker untersuchten den Unfallort. Es wurde auch eine toxikologische Untersuchung angeordnet.
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Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen