Party in Israel Schwulenclub sorgt mit IS-Werbung für Empörung
Eine Event-Organisation für Schwulen-Partys warb in Tel Aviv für einen Anlass im Stil der Enthauptungsvideos der Terrormiliz IS. Das löste heftige Kritik aus.
- von
- num

Dieses Bild stellt Drek auf ihre Facebook-Seite, entfernte es jedoch später wieder.
Drek ist in Tel Aviv wohl bekannt: Die Agentur organisiert regelmässig Events für Schwule. Mit der Werbung für die jüngste Party setzte sie sich aber gehörig in die Nesseln. Zwei Männer blicken in einer Wüste in die Kamera - einer kniend in einem roten Umhang, der andere stehend in schwarzem Gewand.
Ganz im Stile der grässlichen Enthauptungsvideos der Terrormiliz IS, die drei Geiseln hingerichtet hatte und deren Videos weltweit Schlagzeilen machten. Die Bilder stellte Drek auf ihre Facebook-Seite, wie das israelische Nachrichtenportal «Ynet» berichtet. Ein weiteres Promotionsbild zeigt einen Mann, der eine schwarze Fahne schwenkt - auch dies kann als «Hommage» an die Extremisten verstanden werden.
Während einige Kommentatoren auf Facebook die Werbung schulterzuckend als geschmacklos abtaten, schrieben sich andere ihre Entrüstung von der Seele: «Abscheulich! Ihr lacht über die Morde an unschuldigen Opfern.» Ein anderer: «Damit habt ihr einen riesigen Fehler gemacht. Ihr verhöhnt die abgeschlachteten Opfer. Ihr solltet euch entschuldigen.»
Nicht alle stiessen sich an der Werbung. «In meinen Augen ist die Partyeinladung genial und klug. Satire ist meistens ein bisschen extrem und das ist gut so», schrieb ein User.
Amiri Kalman, einer der Gründer von Drek, reagierte auf die Kritik: «Wir reagieren auf aktuelle Ereignisse, das tun wir schon jahrelang. Aber wir lehnen Gewalt in jeder Form ab und das schliesst diese Videos mit ein, die der Welt Angst und Schrecken einjagen sollen.»
Deshalb weigere sich Drek, sich von der IS Angst einjagen zu lassen und hysterisch zu werden. «Das ist Satire und unsere Art, denen und ihren Videos unsere Geringschätzung zu zeigen.»