«Ich habe lange überlegt, wie ich mich nennen soll, war aber mit keiner Idee voll zufrieden. Irgendwann habe ich es aufgegeben und beschlossen, einfach das zu beschreiben, was ich mache.» Was für seine Namensfindung gilt, trifft in gewisser Weise auch auf die Musik von Sebastian zu: Weil er es nicht schafft, seine Songs endgültig fertigzustellen, nimmt er seine Loops und verarbeitet sie auf der Bühne zu Live-Sets, bei denen nichts in Stein gemeisselt ist. «Es gibt immer Details, mit denen ich nicht zufrieden bin. Deshalb hab ich es bisher auch nicht geschafft, einen Tonträger zu veröffentlichen», erzählt der 28-Jährige von seiner künstlerischen Crux.

Seit 1997 werkelt Sebas-

tian mittlerweile an seiner Musik herum. Mit regelmässigen Live-Auftritten fing er aber erst vor rund zwei Jahren an: «Früher musste man dafür das ganze Studio mitschleppen. Neue Programme haben das aber revolutioniert und ermöglichen mir auf der Bühne – mit nur einem Laptop – eine nie gekannte Freiheit.» Und diese nutzt er auch voll aus: Ob entspannte Lounge-Klänge oder dicke Beats für die Peaktime im Club – ELM kann für jede Situation den passenden Soundtrack liefern. Besonders erfreulich: «Seit ungefähr einem Jahr realisiert das Publikum, dass auf der Bühne tatsächlich Live-Musik gespielt wird, die aber so funktioniert wie ein DJ-Set.» Die steigende Akzeptanz macht sich auch bei den Bookings bemerkbar: Allein im letzten Jahr spielte ELM vom Schiff bis zum Presswerk in allen wichtigen Clubs für elektronische Musik.

Thomas Nagy