Nord-Stream-Explosionen: Neue Spuren führen in Ukraine

Aktualisiert

Nord-Stream-ExplosionenSechs Personen, eine Jacht und Sprengstoff – lief so die Sabotage ab?

Seit Ende September Explosionen die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 beschädigten, versuchen Ermittler, den Fall aufzuklären. Nun gibt es eine neue Spur. 

von
Reto Bollmann
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Gemäss Medienberichten vom 7. März 2023 gibt es neue Hinweise dazu, wie es zur mutmasslichen Sabotage der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 gekommen ist.

Gemäss Medienberichten vom 7. März 2023 gibt es neue Hinweise dazu, wie es zur mutmasslichen Sabotage der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 gekommen ist.

AFP
So wollen die Ermittler ein Boot ausgemacht haben, das für das Unterfangen in der Ostsee verwendet worden sein könnte.

So wollen die Ermittler ein Boot ausgemacht haben, das für das Unterfangen in der Ostsee verwendet worden sein könnte.

REUTERS
Die fragliche Jacht sei von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden, welche «offenbar zwei Ukrainern gehört», heisst es.

Die fragliche Jacht sei von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden, welche «offenbar zwei Ukrainern gehört», heisst es.

AFP

Darum gehts

  • Es gibt neue Spekulationen zu den Tätern, welche die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 beschädigt haben sollen.

  • Demnach führen die Spuren zu einer proukrainischen Gruppe, deren Auftraggeber jedoch weiterhin unbekannt sei.

  • Ein sechsköpfiges Team soll mit einer Jacht von Rostock aus in See gestochen sein, um den Sprensgtoff anzubringen.

Im Fall der Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 Ende September 2022 gibt es laut Medienberichten neue Spekulationen über die Täter. Laut Recherchen von ARD, SWR und der «Zeit» führen die Spuren offenbar in Richtung Ukraine. Unter Berufung auf geheimdienstliche Hinweise hiess es, eine proukrainische Gruppe könnte verantwortlich sein.

Angebliche Vorbereitungen zu Sprengstoffanschlag

An den Ermittlungen seien Behörden in Deutschland, Schweden, Dänemark, den Niederlanden und USA beteiligt gewesen, berichtete die «Zeit» am Dienstagabend online. Es habe «weitgehend rekonstruiert werden» können, «wie und wann der Sprengstoffanschlag vorbereitet wurde.» Von deutscher Seite äusserten sich die Bundesregierung und der zuständige Generalbundesanwalt auf Anfrage nicht konkret zu den Berichten.

Wie die «Zeit» schreibt, sei es den Ermittlern gelungen, Details zum für die Sabotage verwendeten Boot und dessen Besatzung herauszufinden. Das Kommando soll am 6. September 2022 von Rostock aus gestartet sein. Sechs Personen sollen an der Geheimoperation beteiligt gewesen sein. Die verwendete Jacht sei von einer Firma mit Sitz in Polen, die offenbar zwei Ukrainern gehöre, angemietet worden. 

Fünf Männer und eine Frau

Demnach bestand die Besatzung aus fünf Männern und einer Frau, darunter ein Kapitän, zwei Taucher, zwei Tauchassistenten und eine Ärztin. Die Gruppe habe Sprengstoff mit der Jacht zu den entsprechenden Orten transportiert und angebracht. Nach der Rückgabe der Jacht konnten die Ermittler Sprengstoffspuren auf einem Tisch nachweisen, heisst es weiter. Die Nationalität der Täter, welche professionell gefälschte Reisepässe verwendeten, sei jedoch unklar. Ebenso sei bisher unklar, wer den Anschlag in Auftrag gegeben habe.

Die ukrainische Regierung sei zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar gewesen, ebenso habe der deutsche Generalbundesanwalt eine Stellungnahme abgelehnt.  

Mit Material von DPA

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