YB-TottenhamSechs Schiris für noch mehr Ärger
Die Frage ist nicht, weshalb keiner der Schiedsrichter Jermain Defoes Handspiel vor dem 2:0 gesehen hat. Die Frage ist, ob der Fan Fehlentscheidungen unter so vielen Augenpaaren überhaupt noch erträgt.
- von
- Patrick Toggweiler
- London
Defoes Handspiel (Video: YouTube)
Nach einem offiziell als Erfolg kommunizierten Test in der Europa League stehen nun auch in der Champions League sechs Schiedsrichter auf und neben dem Platz: Der Hauptschiedsrichter, die beiden Linienrichter, der vierte Mann und die beiden Torrichter. Letztere haben die Aufgabe, Strafraum und Strafraumnähe zu überwachen und dürfen sogar den Rasen betreten – die Entscheidungsvollmacht liegt aber weiterhin beim Hauptschiedsrichter.
Verhindert werden sollen strittige Szenen wie an der WM: Englands Ausgleich gegen Deutschland hätte erkannt werden können.
Hätte, wäre, könnte. Im Spiel zwischen Tottenham und YB sahen auch sechs Schiedsrichter Jermain Defoes Handspielvorlage vor dem 2:0 nicht. Christian Schneuwly von der YB-Bank auf der anderen Seite des Spielfeldes hingegen schon: «Es ist enttäuschend, wenn man schon einen Torrichter hat, dass der nichts sagen darf, oder nicht will. Sehr schade. Es ist strittig ob man es einführen soll, aber in meinen Augen ist es nicht sinnvoll.» Teamkollege «Wuschu» Spycher teilt diese Ansicht: «Das kann nicht die definitive Lösung sein.»
Tatsächlich könnten sich die sechs Schiedsrichter als Eigentor herausstellen, nährt man mit der personellen Aufrüstung beim Fan doch die Vorstellung von weniger Fehlentscheiden. Parallel senkt sich aber auch die Toleranz für ebensolche verheerend. Wie das Beispiel zeigt, kommen sie jedoch weiterhin vor.
Sind Sie für die Torrichter oder muss eine Lösung her, die mehr Sicherheit bietet? Schreiben Sie uns Ihre Meinung im Feedback.
Schneuwly zu 6 Schiedsrichtern (Video: 20 Minuten Online)
Spycher zu 6 Schiesrichtern (Video: 20 Minuten Online)