KorruptionSeco-Affäre auch in Ausserrhoden?
Das verdächtige IT-Unternehmen, das beim Seco geschmiert haben soll, hat auch den Kanton Appenzell Ausserrhoden beliefert.
- von
- taw

Die mutmassliche Korruptionsaffäre im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) weitet sich aus.
«Die Sache muss man auf jeden Fall genauer untersuchen und prüfen, ob alles sauber gelaufen ist», fordert ein Ausserrhoder Lokalpolitiker. Grund dafür: Laut «NZZ am Sonntag» sind sechs Kantone – darunter auch der Kanton Appenzell Ausserrhoden – Kunden des IT-Unternehmens Fritz & Macziol. Dies geht aus den Kundenlisten auf der Website der Firma hervor (20 Minuten berichtete).
«Kanton und Gemeinden arbeiten seit Anfang 2013 mit einer Verwaltungssoftware der Firma IT&T», sagt Georg Amstutz, Leiter Information und Kommunikation des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Bei IT&T handelt es sich um eine Schwesterfirma von Fritz & Macziol. Die Software Newsystem Public, die auf das Finanz- und Rechnungswesen von öffentlichen Organisationen ausgerichtet ist, kostet den Kanton über acht Jahre 78 500 Franken pro Jahr.
Viele Beteiligten am Entscheidungsprozess
Die Vergabe für den Auftrag erfolgte laut Amstutz gemäss Submissionsrecht über eine öffentliche Ausschreibung. Diese sei vom Verein Schweizerische Städte- und Gemeinde-Informatik gemeinsam mit mehreren Kantonen durchgeführt worden. «Eine Arbeitsgruppe hat zusätzliche Evaluationen vorgenommen, bis man sich schliesslich entschieden hat», so Amstutz. Anhand der vielen Beteiligten am Entscheidungsprozess für die Software-Beschaffung hält Amstutz Mauscheleien «für höchst unwahrscheinlich».