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Grundrechte für Primaten«Seit Darwin ist klar: Auch Menschen sind Tiere»
Tobias Sennhauser fordert, dass die Grundrechte auch für Primaten gelten. Eine Vormundschaftsbehörde soll deren Interessen vertreten, findet der Tierrechtler.
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Herr Sennhauser*, Sie unterstützen die Volksinitiative im Kanton Basel-Stadt, die Grundrechte für Primaten fordert. Warum brauchen nicht-menschliche Primaten aus Ihrer Sicht mehr rechtlichen Schutz?
Die heutige Sonderstellung des Menschen ist ungerechtfertigt. Seit Darwin wissen wir, dass wir auch Tiere sind. Es geht darum, die Herrschaft der Menschen gegenüber anderen Tieren zu beenden.
Wer soll die Rechte der Tiere vertreten?
Denkbar wären Tieranwälte oder eine Vormundschaftsbehörde, die sich um soziale Minderheiten kümmert. Dass jemand seine Grundrechte nicht selbst ausüben kann, ist nicht neu. Komapatienten sind ebenfalls auf juristische Hilfe angewiesen.
Werden Tiere damit nicht vermenschlicht?
Nein, ich bin gegen eine Vermenschlichung von Tieren. So ist es Blödsinn, Hunden zum Spass Kleider anzuziehen. Hier geht es um das Recht auf Leben und die Erweiterung der moralischen Gemeinschaft auf nicht-menschliche Tiere.
* Tobias Sennhauser ist Präsident der Tierrechtsorganisation Tier im Fokus. (20 Minuten)