Keine gute IdeeSelbst Feuer bringt Kuh nicht aus dem Canyon
Als eine Kuh sich in einem engen Canyon von Utah verklemmte, gab ihr der Rancher den Gnadenschuss. Doch dann traf er eine falsche Entscheidung.
- von
- sut
Neugierde kann sich rächen, besonders für Kühe. Ein namenloses Hornvieh machte den Fehler, durch das Loch eines Zauns in den Peek-a-boo Canyon in Utah vorzustossen. Der bovine Ausflug fand kein gütliches Ende.
Das Tier konnte nicht wissen, dass der nach einem Versteckspiel für Kinder benannte Canyon im Grand Staircase Escalante National Monument zu den sogenannten Schlitz-Schluchten gehört. Der Weg durch die vom Wasser rundgeschliffenen Sandsteinformationen ist teilweise so eng, dass Menschen sich kaum hindurchzwängen können.
In der Felsenfalle gefangen
Um wieder hinauszufinden, versuchte die Kuh zu wenden. Als das nicht gelang, wurde sie nervös. Parkwächter fanden sie am 9. Dezember in «aufgeregtem Zustand» vor, berichtet die «Salt Lake Tribune». Nach der Zahl der Kuhfladen war das arme Tier zwei Tage in dem Canyon gefangen.
Die Park Rangers benachrichtigen den Bauern, dem die Kuh gehörte. Begleitet von seinem Knecht fuhr der Rancher in einem ATV-Geländefahrzeug vor. Doch alle Versuche, das verschreckte Tier hinauszuscheuchen, schlugen fehl. Da gab der Rancher der Kuh einen Gnadenschuss in den Kopf.
Was tun mit dem Körper?
Nun musste der zwischen den Felsen eingeklemmte Kadaver hinausgeschafft werden. Ihn einfach wegzuziehen, war nicht möglich. Die zwei Rancher trennten der toten Kuh den Kopf und die vordere Körperhälfte ab, aber der Hinterteil mitsamt Bauch steckte immer noch fest. Da kamen die zwei Männer auf die unglückliche Idee, sie könnten das Volumen des verbleibenden Kuhkörpers mit einem Feuer verkleinern. Sie legten Brennholz unter den Kadaver und zündeten es an.
Der improvisierte Barbecue hielt nicht, was sie sich von ihm erhofften. Anstatt in einem Kohlehaufen endete er mit Steinschlag. Noch bevor die Flammen beim Fleisch Wirkung erzeugten, löste ihre Hitze den Fels über ihnen. Sandsteinbrocken prasselten nieder und begruben die unselige Brandstätte.
Achtung Verwesungsgestank!
«Wir sind jetzt daran, mehr vom Tier herauszubekommen und die Felsbrocken zu verteilen», sagte der Parksprecher Larry Crutchfield zur «Tribune». Er schätzte, das werde sicher zwei Tage dauern. Als erstes stellten die Ranger Warnschilder auf, um Wanderer vor dem Verwesungsgestank zu warnen, der durch die ganze Schlucht waberte.
Angestellte des Parks müssen auch die Schäden beheben, die das ATV-Fahrzeug mit seinen Rädern anrichtete. Der Rancher könnte für das Schlamassel zur Verantwortung gezogen werden, denn die Benutzung von Motorfahrzeugen ist im Peek-a-boo Canyon untersagt.
Für die fatalen Schritte des Ranchers hat Crutchfield einiges Verständnis. «Die Kuh war viel Geld wert, mindestens 1000 Dollar», sagte der Sprecher. «Er tat sein Bestes, um die Kuh herauszubekommen.»